In Habca, Hund in Berlin, Hundebegegnung, Hundeleine, Läufigkeit

So geht das also. Bis heute wusste ich nicht, wie „Stehtage“ wirklich aussehen können.

Auch während ihrer dritten Läufigkeit schnappt Habca fleissig die Jungs weg, und, das Erstaunlichste: Die allermeisten merken überhaupt nichts. Ganz entspannt konnte ich sie noch vorgestern ohne Leine laufen lassen. Das einzig Nervige war die ewige Markierei, ich kam mir vor als führte ich einen Rüden aus. Jeder Laternenpfahl muss eingehend untersucht werden, und alle paar Meter hockt sie sich hin und schreibt ihr kleines Graffiti hin („Langhaarige schwarze Schönheit, schlank, sucht…“). Gestern lief sie ganz schön weit von mir weg zu anderen Hunden hin und zeigte was sie hatte.

Heute dann – wir waren trotz Bedenken im Mauerpark, da wir dort verabredet waren – ging es zur Sache. Schwanzwedelnd und mit einem aufregenden Tanz wurden die Jungs begrüsst und ihnen recht eindeutig erklärt um was es hier heute gehen sollte. Ich habe mir als Spielverderber einen Namen gemacht, Habca lief an der Schleppleine, hörte auch noch erstaunlich gut, die Jungs winselten, man drehte sich im Kreis, Herrchen war ein bisschen besorgt, und ich probierte meine Autorität aus: „Du: Ab!“ klappt ja auch bei fremden Hunden relativ gut. Kurz bevor wir den Park verliessen (ein halbwegs geordneter Rückzug) wurde es noch zweimal aufregend: Erst der kleine beigefarbene Wuschel, zu dem F. meinte: Das ist doch der kastrierte Rüde von vorhin, woraufhin ich Habca zu ihm ließ. Tja, war wohl doch ein anderer, ich hingespurtet, Schleppleine ergriffen, Hund abgeführt und beigen Wuschel abkommandiert, mein barsches Vorgehen entschuldigend Richtung Frauchen erklärend („Oh nein, schon wieder Liebeskummer!“ kam erbost zurück). Und dann hatte Habca (an der Leine, wohlgemerkt) verstanden, dass ich ihr seriös in die Quere komme, und rief den nächsten freilaufenden Rüden zu sich: „Du! Schnell, bevor mein Frauchen kommt! Los, mach schon!“ Und der Auserwählte war wohl kein Anfänger und schwang sich auf. Trug aber ein Geschirr, so dass ich die beiden hormongesteuerten Tierchen je beherzt an selbigem packen und noch so gerade auseinanderziehen konnte, den Rüden entschuldigend seinem Herrchen zuführen („Ich bin ja sonst nicht so barsch“ – aber er erwiderte verständnisvoll und sehr berlinerisch: „Nee, ist doch voll okay!“) und hundeärmeres Gebiet aufsuchen.

Zuhause liegt Habca die ganze Zeit auf der Seite und pennt – draussen nimmt sie eine Imponierpose ein und scannt den Horizont nach möglichen… sagen wir: Partnern.

Ja, so sind sie, die Frauen. Nicht wahr?

Comments
  • Emil

    Ich hätte hier einen sehr netten großen, langhaarigen, blonden und Vorspiel erprobten Typen anzubieten, der sich sicher ohne zu zögern opfern würde.
    :-)

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