In blog, Hund im Sommer, Hund in Frankfurt, Hund und Kind, Hundehalter, Mensch-Hund-Beziehung, Schipperke, Spielen und Spielzeug, Tibetterrier

hundephilosophin1607-13

Feiert ihr den Geburtstag Eures Hundes? Ich glaube, mittlerweile wird man da gar nicht mehr so belächelt, sondern viele schenken ihrem Hund eine Kleinigkeit, bauen eine „Torte“ aus Würstchen oder machen einen besonders schönen Spaziergang.

Rike ist letzte Woche eins geworden, und der erste Geburtstag, das Ende des allerersten Jahres auf dieser Erde, ist schon irgendwie nochmal was besonderes, finde ich. Für mich, nicht für sie, klar. Ich weiß auch, dass es mein Bedürfnis ist, das zu feiern, nicht ihres. Solange es ihr nicht schadet, ist das vielleicht nicht so wichtig.

Wenn man im Internet schaut, findet man Geburtstagstorten für HundeAnziehsachen, Kauartikel und Gastgeschenke, oder Parfum und Pralinen. Na, ich finde, wir dürfen unser Theory-of-Mind-Modul schon soweit strapazieren, dass wir uns überlegen, was dem Hund Spaß machen würde, und nicht einem kleinen Menschen im Fellkostüm. ;-)  Das heißt, Kostümierung, lustige Hüte & Co fallen für die allermeisten Hunde schonmal raus! 

Ich erzähle Euch mal, was mir für Rike so eingefallen ist, ja?

Erstmal gab es natürlich was zum Auspacken. Nein, nicht das neue Halsband. Das habe ich mir zu ihrem Geburtstag geschenkt. Sie hat eine alte gebrauchte Eiswürfelform bekommen mit Erdnussbutter drin, zum Ausschlecken… Jedem das seine. ;-)

hundephilosophin1607-1hundephilosophin1607-2

Dann gab es eine kleine Hundeparty.

Wenn ihr auch eine Hundeparty machen wollt, überlegt vorher folgendes:

  • der Ort: Freilauf sollte schon sein, muss es dann eingezäunt sein? Findet ihr was ungestörtes, oder was tut ihr mit ungebetenen Gästen? Ist der Ort interessant (aus Hundesicht!), oder könnt ihr ihn interessant gestalten? Langweilige Orte führen zu mehr Blödsinn. Ist der Ort groß genug? Enge führt zu Blödsinn. Ich habe den Luxus eines 3.000qm großen eingezäunten hundefreundlichen Gartens.

hundephilosophin1607-4

 

  • die Gäste: es sollten nur Hunde sein, die andere Hunde auch wirklich mögen. Also nicht nur ertragen. Die von der Energie her einigermaßen zusammenpassen, oder sozial kompetent genug sind, mit unterschiedlichen Energieleveln umzugehen. Und nicht zu viele! So lustig ich mir eine richtig große Hundeparty vorstelle: für den Hund wird es über fünf, sechs unüberschaubar und unentspannt. Nomi zum Beispiel hatte wesentlich weniger Gäste, damit sie es genießen konnte.
  • das Programm: erst hatte ich an was sehr strukturiertes gedacht, Spielideen findet ihr zum Beispiel hier. Dann habe ich mich für eine Art „vorbereitete Umgebung“ entschieden: es gab einiges zu entdecken, große Gymnastikbälle lagen auffordernd herum, an einer Schnur hatte ich eingepackte Kausachen aufgehangen. Im „Wilden Wald“, dem zugewachsenen Teil des Gartens, gibt es einen schmalen Pfad zu erkunden, ich habe eine Hängematte aufgehangen…  

hundephilosophin1607-3hundephilosophin1607-6
hundephilosophin1607-11

Wir haben die Hunde erstmal rumschnüffeln, erkunden und kauen lassen.

Später haben wir sie animiert, sich alles anzugucken, auf die großen Bälle zu hüpfen und sowas. 

Am Ende gab es dann noch eine Verfolgungsjagd, wie Geburtstagskind Rike sie liebt. Mit Knurren, und zuschnalle fürs Handy. Aber sowas kann man nicht erzwingen. Man kann sich nur überlegen, mit wem und unter welchen Bedingungen es wahrscheinlich stattfinden kann.

hundephilosophin1607-12

hundephilosophin1607-9

hundephilosophin1607-10

 

  • die Verpflegung: bitte überlegt euch gut, wie ressourcenorientiert Geburtstagskind und Gäste sind. Ist es ok, Essen rumliegen zu lassen oder auszuteilen? Können die Hunde gemeinsam versteckte Geschenke suchen oder Fresspakete auspacken? Wenn ihr auch nur eine leise Befürchtung habt, dass das zum Konflikten führt, würde ich es lassen. Außerdem bedenkt Allergien und sorgt vor, dass sich keiner ernsthaft überfrisst. Ich habe Kauspielzeuge vorbereitet, mit Erdnussbutter, Rinderhaut-Kaustangen und Kleinkram. Sinnvoll ist ein Spielzeug mehr als Hunde da sind! Denkt an genug Wasser und Wassernäpfe, und daran, dass auch Wasser eine Ressource ist, die von manchen Hunden verteidigt wird! (Fr)Essen schön herzurichten, macht dem menschlichen Auge Freude – Hunde finden es eher toll, wenn es was auszupacken, zu Zerreissen, zu Kauen, zu Schlecken gibt. Im Sommer könnte man Hunde-Eis oder gefrorene Kongs probieren. Wer es fancy mag, findet im Handel Hunde-Bier, wer eher der DIYler ist, findet zahllose Rezepte für Leckerli, Kekse, Kuchen. Lustig finde ich auch immer, wenn Hund und Mensch was teilen können: Karottensticks, neutrales Popcorn, Nüsse…
hundephilosophin1607-7
Oh, abgestandenes Wasser, köstlich!

Das war schonmal ein toller erster Geburtstags-Programmpunkt. In den nächsten Tagen gibt es noch mehr Ideen!