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Heute wird meine kleine große Habca 12 Jahre alt!
Wir haben Freunde getroffen und waren an schönen Orten spazieren und haben viiiel gegessen. Und ich habe darüber nachgedacht, dass ich sie seit fast 12 Jahren kenne, dass ich also seit fast 12 Jahren Hundemensch bin. Darüber, wie ihr Leben und mein Leben sich verwoben haben.  

 

Fast genauso lang gibt es auch schon meinen Blog!

Wenige Wochen nach Habcas erstem Geburtstag (2006) habe ich mit dem Bloggen angefangen. So ist dieser Blog auch ein Dokument von Habcas Leben. Und von meinem.

Habcas zweiter Geburtstag (2007, Berlin) war toll, wir haben Cheeseburgern, Pommes, Hundebier und Menschen-Freunden gefeiert. Hier gibt es noch schöne Habca-Fotos aus der Zeit. Ich hatte gerade meine Magisterarbeit fertig geschrieben, und stand vor einer Menge Entscheidungen…

Kurz danach hat Habca eine halbe Packung starke Beruhigungsmittel gefressen – das erste von mehreren Malen, dass wir um ihr Leben gebangt haben!

Wie verletzlich man wird, wenn man so liebt!

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Nach der Magisterarbeit habe ich erstmal wahnsinnig viel gearbeitet – und diesen Job im Februar 2008 aufgehört, um zu promovieren. Hier gibt es ein paar Habca-Fotos und Gedanken zu ihrer Entwicklung aus dieser Zeit. Da kam sie mir zum ersten Mal „älter, reifer, schöner“ vor: erwachsen…

Im März 2008 sind Habca und ich nach Mainz gezogen, und ich habe zum ersten Mal in meinem Leben eine Weile allein gewohnt. Direkt am Rheinufer. 

Im Juni 2008 ist Habca von einer Hundesitterin in Mainz-Erbenheim weggelaufen und hat sich auf den Heimweg nach Mainz-Kastel gemacht… Über die Bahngleise, über die B8, im Gewitter. Ich hatte wahnsinnige Angst um sie. Die komplette Geschichte gibt es natürlich hier auf dem Blog: „Danke den Schutzengeln„, „Was passiert ist„, „Puzzleteile“  und „Warum ist Habca überhaupt weggelaufen?“ .

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Kurz danach haben wir mit dem Trailen angefangen

– mit der Briardhündin Dixie, deren Menschen später ein Buch über Mantrailing geschrieben haben. Schaut mal hier auf Dixies Blog, wie Habca da aussah! Ich erkenne sie ja selber kaum!

An Habcas drittem Geburtstag (2008) sind wir in die „alte Heimat“ Berlin gefahren, in den Grunewald, und es gibt gleich drei Blogeinträge darüber: Teil 1, Teil 2, Teil 3

Habcas vierter Geburtstag  (2009, Mainz/ Frankfurt), fiel in eine für mich schwierige Zeit, ich war kurz davor, die akademische  philosophische Karriere zu beenden, und das Studium „Tierpsychologie Schwerpunkt Hund“ hatte ich gerade angefangen… Habca hatte lange Haare und einen Zopf! Ich hatte in dem Jahr die „Hunderunde Rhein-Main“ gegründet, und wir hatten mittlerweile viele Hunde-Freunde im Rhein-Main-Gebiet gefunden. 

2010 habe ich meinen Mann geheiratet, und Habca war natürlich, äh, Blumenhündchen. Und es gab die allerersten Seminare der Hundephilosophin!

Zu Habcas  5. Geburtstag (2010) gibt es keinen Blogeintrag, aber zum Adoption Day im Februar 2011

Seit 2011 ging erst Nomi regelmäßig mit uns spazieren, dann auch Merlin. Dann noch Mauri. Und dann Bandit, Professor, Hunter, Crazy… Die gute Habca hat da ganz schön was mitgemacht. Ich glaube, sie fand es nicht immer toll – manchmal aber schon! Die intensivste Beziehung hatte sie natürlich zu Nomi, die ja später bei uns eingezogen ist, und die selber große Probleme mit Artgenossen hatte.

2012 habe ich mit Habca mit „Do as I do“ angefangen. Übrigens bis heute mein meist gesehenes You-Tube-Video!

Im Oktober 2012 hatte Habca eine von zwei Beißereien mit Nomi. Sie hatte eine fiese Wunde am Hals, die ich erst nach zwei Tagen entdeckt habe, und die über mehrere Wochen immer so durchgespült werden musste, total eklig… Das überschattete ihren siebten Geburtstag (2012)… 2013 ist Habca von einem Kunden-Hund ins Auge gebissen geworden – die Tierklinik konnte ihr Auge und ihr Sehvermögen noch gerade so retten. 

Im September 2013 ist Nomi für immer zu uns gezogen.

Ich habe damals nicht geahnt, dass es kein besonders langes „für immer“ war…

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Im April 2014 wurde Habca von einem Kunden-Hund quasi die Brust aufgerissen. Sie hatte vier lange und tiefe Bisse alle mit Gegenbissen, in den Achseln, auf dem Schulterblatt und an der Vorderbrust, die genäht oder geklammert wurden, zusätzlich mehrere oberflächliche Kratzer im Bauch- und Seitenbereich… Letztlich hat sie auch das toll weggesteckt! Eine Zeitlang hatte sie Probleme mit blonden Labradoren (so einer war es), aber das hat sich fast ganz gegeben.

Über Habcas neunten Geburtstag (2014, Frankfurt) habe ich einen längeren Blogeintrag geschrieben. 2015 ist Nomi gestorben.

Und noch im selben Jahr ist Baby Rike zu uns gezogen.

Das war Habcas zehnter Geburtstag (2015, Schmitten), und hier gibt es ein auch Video von einem der ersten Spiele von Habca mit dem Welpchen

Ende Oktober wurde sie schon wieder operiert, eine Art Warze auf der Nase, nichts schlimmes, aber mit Vollnarkose. Dabei wurde ihr Herz ausführlich untersucht und für perfekt befunden. 

Habcas elfter Geburtstag war noch überschattet von ihrer ersten Mamma-Tumor-OP. Als wir im Januar 2017 in der Bretagne waren, dachte ich, das sei ihre letzte große Reise…  Erst im Juni 2017 konnte ich mehr über ihre Krebserkrankung schreiben. Eine Tierärztin hatte im Oktober 2016 zu mir gesagt:

„Man weiß nicht, wie lange sie noch hat: zwei Wochen, zwei Monate, vielleicht auch zwei Jahre.“ 

Wenn ich so auf Habcas Leben zurück schaue, denke ich, dass sie immer schon eine Kämpferin war. Ich konnte es leider nie verifizieren, aber „Hab-ca“ ist wohl tibetisch für „Leidenschaft“ – und ich denke, das passt. Nicht die oberflächlich-offensichtliche, aufgeregte Leidenschaft. Sondern eine tiefe, zähe Leidenschaft für das Leben. Eine Liebesfähigkeit und Hingabe, wie ich sie noch bei keinem anderen Hund gesehen habe. Sturheit bis zur Selbstaufgabe.
 
Ohne Habca wäre ich nicht ich. Und so bleibt mir, etwas zu zitieren, was ich schon zitiert habe, als sie erst zwei Jahre bei mir war, und ihr Verhalten mich noch vor viele Schwierigkeiten gestellt hat:

„And all the while that I thought I was opening a door for him, he was opening one for me.“

 (Leslie Mc Devitt (2007): Control Unleashed. S. 223)

Auch jetzt noch lehrt sie mich etwas: auf meine Ängste um ihre Lebenserwartung gibt sie nichts. Sie lebt jeden Tag voll aus. Ihre Präsenz ist für mich etwas so prekäres geworden, und dabei doch so notwendig… es ist, als wüsstest du, dass dir irgendwann in der näheren Zukunft der Sauerstoff abgedreht wird, und du kannst nichts dagegen tun… Aber, anders herum gesehen: Nie war mir so klar wie seit letztem Jahr, dass jeder Tag ein unverdientes Geschenk ist. Nichts, worauf wir ein Anrecht haben. Und gerade deshalb etwas, was wir genießen können. Dürfen. Sollen. Das lehrt sie mich – nach allem, was sie mich schon gelehrt hat in den letzten zwölf Jahren.      

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Im Laufe der Jahre habe ich hier einiges über Tibetterrier geschrieben.

Vielleicht wollt ihr mal schauen:
 
 
 
Die Heidebilder sind diesen Spätsommer in der Stierstädter Heide entstanden.
 
 
 
 
 
 
 
 

 

 

Comments
  • Socke-nHalterin

    Was für ein wunderbarer Rückblick… Wir wünschen alles Gute zum Ehrentag.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

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