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Ein Grundstück, direkt an der lauten Friedberger Landstraße, man tritt durch ein morsches, bald auseinander fallendes Tor, und steht auf einer großen Wiese. Als ich das erste Mal dort war, stand das blühende Gras hüfthoch, und so ist es auch, als ich jetzt das letzte Mal dort stehe.

Dazu Hundezwinger, aus dunklem Holz, mit Gittern, Schutzhütten. Ein feuchter Wohnwagen. Ein Schaukelgestell, das ich erst weiß und gelb lackiere, dann grün. Viele Container voller Müll, die wir aus dem bewaldeten Teil des Grundstücks holen, „ich habe ein Klo gefunden“, rief Philipp, und einmal habe ich halb verrottete Plastiktüten voller Modeschmuck ausgegraben.

Der Wildzaun, den ich gebaut habe – mit Freunden, von denen manche nicht mehr meine Freunde sind.

Der Helfer, der Hundetraining nicht finanzieren kann, weshalb ich es ihm gegen Gartenarbeit anbiete, und der anfängt, mich und meinen Mann zu bedrohen, bis ich ich ihn bei der Polizei anzeige. Wochenlange Angst vor ihm, Mails und Nachrichten voller Hass und Gewalt und Fantasien.

Die Erinnerung an lange, heiße Sommertage, hechelnde Zungen, drei braune Labradore, ein großer Pudel, der nepalesische Mix und sein Erzfeind, der dickköpfige kleine Akita. Nomi, meine geliebte, heiß vermisste Nomi, inmitten von Hunden, mit Crazy flirtend und spielend. Bandit, der erst ein Bad in der Schubkarre voller Regenwasser nimmt und später auf meinen Schoß springt und mit mir auf der Hollywoodschaukel sitzt.

Die schlimmste Beißerei, die ich bisher erlebt habe, hier, mitten auf der Wiese: ein Labrador reißt meiner Habca den Brustkorb auf, es dauert, bis ich sie getrennt habe, das blutige Hündchen in die Tierklinik bringe.

Praktikantinnen, Helferinnen, Freundinnen, Kunden. Verunsicherte Kunden, die ihren Hund hier im eingezäunten Bereich erstmals von der Leine lassen. Lachende Kinder in den Kinderkursen, die immer ein wenig chaotisch scheinen, alles voller Bastelmaterial, Aufbauten, Hindernisse.

Ein Trimm-Dich-Pfad für Hunde, von mir entworfen und gebaut.

Beete, Pflanzen, meine ersten selbst gezogenen Möhren. Wuchernde Brennesselmeere, derer ich niemals Herr werde. Hunde voller kleiner grüner Kletten. Nüsse, Kirschen, vereinzelte Birnen. Rankender wilder Wein über allem. Brombeeren.

Agilitykurse, notfalls auch um das Nest der Erdhornissen oder die verirrten Sonnenblumen herum. Ein Nosework-Kurs mit amerikanischer Instructorin. Spielenachmittage, Oster-Suchen,

Unser großes Hunde-Halloween-Event mit wochenlanger Vorbereitung und Basteleien.

Ein Schaf, das plötzlich am Zaun steht.

Nomis allerletzte Tage, Nomis letzte Sonnenstrahlen, warm eingepackt. Das Grab meiner Meerschweinchen.

Baby Rikes Streifzüge. Baumarktausflüge, um ihr möglichst viele unterschiedliche Untergründe aufzubauen. Baby Rike lernt Agility. Baby Rike lernt, beim Agility zuzuschauen, ohne sich aufzuregen. Die Hundeparty zu Rikes erstem Geburtstag.

Erinnerungen, viele davon lange her, wie aus einem früheren Leben. Alte Träume, Pläne, Entwürfe, Skizzenbücher, Gartenbücher, Beobachtungen. Abschiede.

Man sagt, Hunde neigen zu Ortsverknüpfungen, das heißt, dazu, bestimmte Orte mit bestimmten Emotionen zu verknüpfen, die sie dort erlebt haben. Dieses Stück Land hat mich gelehrt, wie es ist, sein Herz an einen Ort zu hängen.

Jetzt ist das alles Geschichte. Jetzt gibt es einen neuen Ort. Ich bin gespannt, was für Emotionen ich mit ihm verbinden werde.