In alter Hund, Bretagne mit Hund, Habca, Mensch-Hund-Beziehung, Philosophisches zu Hunden, Schipperke, Tibetterrier, Tod des Hundes

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Irgendwie fällt es mir schwer, in diesem Jahr anzukommen. Die Weihnachtsfeiertage, der Jahreswechsel mit all seinen Gedanken, Vorhaben, Hoffnungen, Ängsten – all das hat mich erschöpft, und das Gefühl, ein leeres neues Jahr vor mir zu haben und mit Vorhaben füllen zu sollen, macht mich dieses Mal nicht hoffnungsfroh und schaffenskräftig, sondern gibt mir ein Gefühl von Muskelkater und Testbildern im Fernsehen. 

Es scheint mir, als gäbe es schon so viel Großartigkeit, so viel Ideen, Anregungen, Anleitungen, so viel „jeder Hund kann alles lernen“, so viele glückliche, schön fotografierte Blogs, Webinare, Online-Training, lachende Hundetrainerinnen,  – dass es keines weiteren Beitrags bedarf.

Gewisse wichtige, gewichtige Dinge in meinem Leben kündigen an, 2017 nicht besser zu werden, sondern schlechter: abzubauen, sich zu verabschieden. Vor diesem Hintergrund zu hoffen, zu planen, zu entwerfen, schmeckt schal.

Es gab 2016 diesen Moment, an dem ich dachte, ich müsste sehr bald Abschied von Habca nehmen. Ich habe hier im Blog nicht davon geschrieben, aber mein aktueller Artikel in der Dogs Avenue handelt davon: Sie hatte bösartige Tumore in beiden Milchleisten, die entfernt wurden. Metastasen seien wahrscheinlich. Ich denke in solchen Momenten in Fest- und Feiertagen: Wird sie Weihnachten noch da sein? Wird sie 2017 noch da sein? 

Dieser Hund ist alles für mich, und was ich heute bin, bin ich in weiten Teilen durch sie – ein gefährlicher, verletzlich machender Gedanke.

Wenn sie diese OP überstehen sollte, wollte ich mit ihr noch einmal auf den Felsen von Pors Carn klettern, die sie immer so geliebt hat. Aus einem Foto von ihr und mir auf diesen Felsen ist 2010 mein Logo entstanden. Da war ich voller Träume und Ideen…

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Habca hat die OP (Ende September) gut überstanden. Sie hat sich schnell erholt, ist fit und munter. Und am ersten Weihnachtsfeiertag sind wir mit ihr und Rike in die Bretagne gefahren.

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Sie ist über den Sandstrand gerannt, hat das Haus bewacht, hat Rike alles gezeigt. Und wir sind auf den Felsen geklettert. 

 

 

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Es ist ein trauriger, aber auch ein guter Gedanke, an diesen Moment irgendwann einmal zurückdenken zu können, zu fühlen, wie ich sie im Arm gehalten habe, wie das Meer gerauscht hat und der Wind gepustet, zu fühlen, wie lebendig sie war, wie präsent.  Und Rike, den kleinen Clown, auf den Bildern zu sehen, wie sie lacht und staunt und sich freut, und wie sie Mut und Hoffnung weiterträgt.

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Showing 3 comments
  • Socke-nHalterin

    Was für ein trauriger Beitrag, trotz der überstandenen OP und dem Urlaub….

    Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute, viel Kraft, Zuversicht und den Galuben daran, dass wir alle nicht auf Dich als Mensch, als Hundetrainerin, als Freundin, als Bloggerien, als Tochter oder Schwester verzichten können.

    Wir haben Deine Bilder übrigens nachgemacht und uns so schöne Erinnerungen geschaffen. Danke für den Tipp. Wir hoffen noch auf ganz viel mehr davon….

    ganz liebe und aufmunternde Grüße
    Sabine mit Socke

  • Eva

    Doch. WIR brauchen dich! Als Trainerin.
    Als Ratgeberin.
    Quatsch-Macherin.
    Nikolaus-(er)finderin.
    ICH lese deinen Blog.
    Und freue mich über News, Tipps, Geschichten, Fragen…

    Neues Jahr, bla bla. Einfach immer weitermachen.

  • Petra

    Was für ein herzergreifender Beitrag! – Zum mitfühlen.
    Und ob wir Deine Beiträge und Ratschläge brauchen! Ohne die wären wir sehr oft aufgeschmissen.

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