In Mensch-Hund-Beziehung, Philosophisches zu Hunden, Tierschutz

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Ich wünsche allen meinen Kundinnen und Kunden mit ihren Familien und ihren Hunden, meinen Freundinnen und Freunden, meinen Mitarbeitern und Helfern, und unserer Familie: ein wunderschönes Weihnachtsfest.

Ich wünsche uns allen Frieden, inneren und äußeren, Mensch und Tier.

Our aim is to get the whole world to NOT yell at their dogs, hat Karen Pryor auf der SPARCS 2014 gesagt. So sei es!

Noch mehr könnte ich mir nur wünschen, dass es niemandem in sich und mit sich so schlecht geht, dass er glaubt (s)einen Hund anschreien zu müssen. (Oder schlimmeres.)

Ich würde mir wünschen, dass das Weihnachtsfest den Einsamen ihre Einsamkeit nicht so unter die Nase reiben würde. Dass uns allen klarer wäre, dass die Anderen doch auch nur Heile Welt spielen möchten, weil sie genauso an ihrer Brüchigkeit leiden wie die, die draußen vor den immer greller leuchtenden Fenstern stehen und sich ausgeschlossen fühlen.

Ich würde mir wünschen, dass die, die uns in diesem Jahr verlassen haben, nicht an Weihnachten noch mehr fehlen würden als an jedem verdammten anderen Tag.

Ich würde mir wünschen, die Zeichen unserer Liebe an diesen Tagen, all die Geschenke und Gedanken und Umarmungen, die Aufmerksamkeit auch, die ich meinen Hunden schenken kann – ich würde mir wünschen, sie trüge nicht den Beigeschmack von so viel Lieblosigkeit, Achtlosigkeit, Gedankenlosigkeit, die andere Menschen und andere Hunde heute wie an anderen Tagen ertragen.

Dennoch ist Liebe und Fröhlichkeit die beste Einladung zu mehr Liebe und Fröhlichkeit, denke ich. Und es ist nicht leicht, die Grenze zu finden zwischen dem Versuch, gut zu leben, und einer Askese, die sich selbst schadet. So müssen zum Beispiel auch heute keine toten Schafbabys, Kühe und Schweine auf den Tischen liegen, finde ich – aber ein schönes gemeinsames Essen macht den Hunger der Anderen und die Einsamkeit anderer weder besser noch schlechter. Und ob ich etwas für Straßenhunde tue oder nicht tue, ob die Welt ein schrecklicher Ort ist, an dem Menschen Gewalt erfahren, fliehen müssen, oder keine Kraft zum Leben mehr in sich finden – das hat erstmal nichts damit zu tun, ob ich meine Hündinnen heute verwöhne oder nicht verwöhne. Nur ist das schwieriger zu verstehen, oder gar zu empfinden.

Ich wünsche Euch traurige Weihnachten genauso wie fröhliche Weihnachten, ich wünschte, das eine würde das andere nicht ausschließen, wir könnten es beides zulassen und fühlen und leben.