In Hundeleine, Mehrhundehaltung, Produkttest

Pedi Matthies von HundeNerd® hat uns für den folgenden Bericht netterweise eine Leine zur Verfügung gestellt.

Ich habe immer gern die Geschirre von HundeNerd® empfohlen – in letzter Zeit leider immer mit dem Hinweis, dass man die aber gerade gar nicht kaufen kann, weil Pedi eine neue Kollektion plant. Und jetzt – breaking news! – ist es soweit, und die neue Kollektion ist da. Das Halsband hatte ich schonmal in der Hand, das Geschirr ist Rike leider zu groß, und Habca mit ihren Bauchwunden kann gerade gar kein Geschirr tragen – aber die Leine, die konnten wir für Euch testen!

Was muss eine Leine eigentlich können?

In erster Linie ist eine Leine ein Sicherheitsfaktor, auf den man sich verlassen können muss. Zweimal ist Kunden in einer Trainingsstunde mit aggressiven Hunden die Leine gerissen – einmal ist nichts passiert, das andere mal schon. Das darf nicht sein. Bei einer Leine muss angegeben sein, wie viel Kilo sie hält, sie muss gut verarbeitet sein, die Nähte müssen stabil aussehen, die Karabiner müssen stabil sein. Eine Leine soll weich sein und gut in der Hand liegen, darf aber nicht durch die Hand rutschen, wenn ich sie festhalten will.

All das ist bei der HundeNerd®-Leine der Fall. Sie hält 200kg.

Für mich sollte eine Leine außerdem flexibel sein, das heißt: unterschiedlich einstellbar. In der Hinsicht kommt mir die neue HundeNerd®-Leine wirklich entgegen: sie ist 3m lang mit Karabinern an beiden Enden, hat ein verschiebbares (Hand-)Polster und eine Befestigungslasche für einen Karabiner. Somit ist sie das, was man „3-fach verstellbar“ oder auch „European Leash“ nennt, aber kann noch mehr. Ich hatte sie jetzt ein paar Mal mit und habe folgendes ausprobiert:

  • zwei Hunde an einer Leine, dazu ist sie lang genug
  • ein Hund an langer Leine, mit Handschlaufe – hier habe ich sogar zwei Varianten gefunden
  • Umhängeleine, so „Jäger-Style“ über die Schulter: mir ist das immer zu wenig Feingefühl für den Hund, und mit meinem sehr kleinen Hund (und großem Mensch) wird es auch schon etwas knapp, aber es geht
  • ein Hund an mittellanger Leine mit großer Schlaufe für den Mensch, ich glaube, dann hat man noch 1,50m, auch eine gute Länge, z.B. in der Stadt
  • und, natürlich ganz wichtig: in verschiedenen Varianten am Frauchen befestigt und die Hunde sind frei – auch schick
  • außerdem kann man eine Zweipunktbefestigung machen, die ich Kunden oft empfehle, z.B. ein Karabiner am Geschirr, einer am Halsband, oder einer Geschirr vorne, einer Geschirr hinten – so hat man sehr viel Kontrolle und kann auch große, stürmische Hunde gut halten
  • und sie ist lang genug, um sie als Balance-Leine nach Tellington zu benutzen, was ich auch oft empfehle

Was mir beim Rumprobieren auffällt, ist, dass die Leine echt leicht ist. Das ist für Hund und Mensch angenehmer. Aber: bei leichten Leinen habe ich oft Sicherheitsbedenken – hier nicht! Sie ist auch nicht zu dünn, sondern einfach aus leichtem Material. Auch die Karabiner schaffen genau diesen Drahtseilakt: leicht, aber stabil. Und weder zu groß noch zu klein. Gerade der kleinen Rike baumeln große schwere Karabiner oft störend am Hals oder sogar vor den Beinen rum. Das ist hier nicht der Fall. (Zu den Karabinern kann Pedi noch nerdige Sachen erzählen, die ich jetzt nicht mehr richtig zusammen kriege – jedenfalls sind Karabiner ein größeres Thema, als man als Laie so denken könnte!)

Die Leine als Fashion-Accessoire

Seien wir ehrlich: eine Leine muss auch gut aussehen. Ein Hundetrainer auf einem Seminar hat mal darauf hingewiesen, dass man als Hundebesitzer kaum einen Gegenstand so oft in der Hand hat wie die Leine. Und dass man da schon darauf achten sollte, dass man sie mag. Er hat deshalb auch an Klienten immer seine eigenen Lieblingsleinen benutzt. Finde ich keinen schlechten Gedanken!

Dass ich eine Leine mag, hat, glaube ich, viele Aspekte: sie muss sich gut anfassen. Weich, aber auch nicht zu weich. Anschmiegsam, und dennoch verlässlich. Sie muss mir im Design gefallen – nicht zu viel und nicht zu wenig Krams dran, zum Beispiel. Die HundeNerd-Leine hat gar keine Ringe, die irgendwo hängen bleiben oder rumklimpern. Sie muss praktisch sein, verstellbar, ich steck mir Leinen auch mal in die Jackentasche oder sogar Hosentasche, häng sie mir um den Hals, die Schulter, die Hüfte. Das muss sie mitmachen. Sie darf nicht empfindlich sein, was Dreck, Regen, Schnee, Pfützen angeht (soweit sind wir noch nicht mit unserem Test, aber dass ein Wasch-Säckchen mitgeliefert wird, stimmt mich optimistisch). Ich will mich auch nicht übermäßig um Leinen kümmern müssen. Die müssen was wegstecken können.

Ja, und bei all dem eben auch: gut aussehen. Eine gute Figur machen. Denn sehr viel Zeit hängt die Leine bei uns ja doch eher an mir rum als an den Hunden.

Ich gebe zu, dass ich, was das helle grün angeht, erst skeptisch war, aber ich bin ganz überrascht: es passt letztlich zu allem! Zu Rikes neongelbem Halsband wie zu Habcas tarngrünem, zu meinen T-Shirts, zu meiner Kameratasche, zu den Futterbeuteln und Pfeifen.

Die neue HundeNerd®-Leine kriegt die hundephilosophische Empfehlung.