Habca und der Tunnel

Eines der zahlreichen Probleme, die Habca und ich beim Agility hatten, war der Tunnel. Habca hatte keine Lust, da rein zu gehen – außer wenn sie gerade Lust hatte. ;-) Erst vor kurzem habe ich verstanden, dass unser Agilitytraining – zumindest für Hunde wie Habca und Menschen wie mich – echt nicht so gut war. Drei Vereine habe ich probiert, keinen finde ich im Nachhinein gut. Beim dritten habe ich unter Anleitung zweier Trainerinnen viel Druck auf das Habs ausgeübt, bis mir die Tränen kamen, Habca die Trainerin stellte und die zurück keifte. Das Ende vom Lied: Ich ging dort nicht mehr hin, Habca ging in keinen Tunnel mehr, und das Thema „Agility“ war für ein Jahr gestorben.

Bis mir wieder diese vielen kleinen aber-Gedanken kamen: Aber eigentlich finde ich Agility toll. Aber eigentlich könnte Habca ein wahnsinnig guter Agility-Hund sein, so schnell und wendig und sprungfreudig wie sie ist. Aber ich müsste das ganz anders gehen. Ich müsste mit ihr alleine trainieren. Ich müsste sie das Tempo vorgeben lassen. Ich müsste sie nicht bloß über ein paar Geräte jagen, sondern vernünftig unterrichten.

Tja, ich habe das richtige Buch dazu gefunden. :-)

Und als ich kürzlich bei Ebay unterwegs war, wurde dort zufällig ein ganz billiger günstiger Tunnel angeboten, 5m lang und 60cm hoch. Da habe ich ein bisschen mitgesteigert… und plötzlich gehörte er mir! Kam mit der Post hier an!

Habca und ich haben das Paket gemeinsam aufgemacht, ein paar Schnüre gelöst, der Tunnel stellte sich von selber auf, Habca rannte hinein, hindurch, hinaus, und rief: „Oh, wie toll! Mein eigener Tunnel!“

Ich konnte sie nur wieder einmal schief anschauen und stand als die Dumme da: „Äh, hast Du nicht Angst vor Tunneln?“

„Pfff“, sagt sie, und wetzt hindurch, „nehmen wir den gleich mit zum Gassi?“