In Clickertraining, Entspannungstraining, Hundepsychologie, Hundeschule, Hundetraining, Tierarzt, Trainingsanleitungen & Ideen

Wisst Ihr was „Medical Training“ ist? Zootiere machen das schon lange, unter anderem, weil man bei vielen Zootieren mit Gewalt und Kraft nicht so weit kommt wie – leider – bei vielen Hunden. Und auch, damit den Zootieren nicht langweilig ist.

Sinnvolle Beschäftigung und zugleich Vorbereitung auf den Tierarztbesuch? Klingt doch toll. Wenn man zum Arzt gehen muss geht es einem ja meist eh schon nicht so toll. Dann ungewohnte Prozeduren über sich ergehen zu lassen, und wie ein Stück Plüschtier in Positionen gedrückt und geschubst zu werden, sorgt nicht gerade dafür, dass es einem besser geht.

Wisst ihr, dass man „Kontrolle“ oder „Kontrollüberzeugung“ mittlerweile in der Forschung für eines der wichtigsten Grundbedürfnisse von Tieren hält? Es macht daher einen Riesenunterschied, ob ein Hund sich zum Beispiel auf die Seite legt, weil er das als lustigen Trick kennt, oder ob man ihm den Boden unter den Füßen bzw die Beine unterm Bauch wegzieht.

Medical Training beinhaltet, sich überall anfassen zu lassen, einzelne Körperteile vorzuzeigen (eine Form des Targettrainings), bestimmte Stellungen einzunehmen (z.B. auf die Seite legen). Es beinhaltet auch die Ankündigung dessen, was passiert, was ich als eine Form von „Zeigen und Benennen“ verstehe: Man nimmt den Dingen den Schrecken, wenn sie angekündigt passieren.

Mit Nomi und Habca trainiere ich im Moment, sich auf die Seite zu legen. Da wir das im Rahmen unseres „normalen“ (Clicker-)Trainings machen, das beide unheimlich gern machen, haben sie auch daran Spaß. Da Nomi ihre Desensibilisierung für ihre Allergien begonnen hat, lernen sie außerdem die Ankündigung „Spritze“. „Spritze“ heißt, dass ich eine Nackenfalte hochziehe und mit einer kleinen Spritze ohne Nadel kurz piekse, dass man so lange ruhig steht, und es dann einen Keks gibt. (Ich weiß noch nicht, ob ich das dann auch für Spritzen in andere Körperregionen anwenden kann und sollte?). Aus dem isometrischen Training lernen sie ein Schultertarget, mit dem ich sie positionieren kann, dieses ist zugleich mit Entspannung verknüpft.

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Denkt immer daran, dass die Unterscheidung uwischen einem „lustigen Trick“ (z.B. Pfote geben) und einer „ernsten Sache“ (z.B. bei Fuß gehen, anderen Hunden nichts tun, beim Tierarzt brav sein) nur in Eurem Kopf existiert. „Lustige Tricks“ können die Hunde gut, machen sie noch unter hoher Ablenkung gerne, und sie heben sofort die Stimmung. „Ernste Sachen“ aber, gern mit dunkel-drohendem Kommando („Fuß!“) und präventivem Leinenruck angekündigt, verschlechtern sofort die Stimmung (von Mensch und Hund) und funktionieren bei Ablenkung, Stress und Aufregung schlecht. Macht die wichtigen Dinge zu den „lustigen Tricks“!

Mehr Infos zu „Medical Training“…

… mit Hunden:

http://www.spass-mit-hund.de/clicker-welt/clicker-praxis/medical-training/

… mit Elefanten:

http://youtu.be/qM3TjrMi-4Q

… mit Seelöwen:

http://www.zookrefeld.de/bereiche/zootiere/charakterkoepfe/chico.html

... mit Pferden:

http://www.tierakademie.de/pferde/behandlungstraining/

http://www.wege-zum-pferd.de/2010/06/08/medical-training-mit-pferden-oder-so-bereiten-sie-ihr-pferd-auf-den-tierarztbesuch-vor/

… mit einem Rhinozeros:

http://www.rhinos-in-europe.net/wp/tag/medical-training/