In Hundeernährung, Hundepsychologie, Mehrhundehaltung, Tibetterrier

Wer unsere Berichterstattung über Kalles Ferien bisher verfolgt hat, könnte vielleicht denken, er wäre nur hier, um Spaß zu haben. Weit gefehlt. Kalle hat eine pädagogische Mission zu erfüllen, an der F. und ich seit drei Jahren scheitern.

Er soll Habca zum normalen Essen erziehen. Wir träumen davon, einen Hund zu haben, der sein Futter mit Appetit und zügig vertilgt. Seit Habcas erstem Tag bei uns schleicht sie um den Napf, leckt vielleicht mal daran, geht weg. An manchen Tagen frißt sie später etwas, meistens nicht. Wir haben alles probiert: Verschiedene Futtersorten, Handfütterung (klappt), Anreichern mit Sahne und Brühe und Leberwurst, Hungern lassen (sie hat als Welpchen drei volle Tage ganz ohne Futter durchgehalten – ich nicht), Kochen, BARFen – mal geht es ein paar Tage gut, dann sind wir wieder zurück wo wir angefangen haben.

Sie frißt mittlerweile eine halbe Tagesration Trockenfutter draußen aus der Hand als Belohnung, das klappt prima. Abends gibt es die ALSA-Würste, das Einzige, was sie länger als ein paar Tage gemocht hat. Aber immer öfter bleibt ihr Napf voll.

Kluge Leute, die ich um Rat gefragt haben, sagen: „Da hilft nur ein Zweithund.“

An Kalles erstem Abend hier stürzte er sich begeistert auf seine Napf, fraß ihn leer ohne einmal aufzublicken. Habca roch an ihrem Futter, ging weg. Kalle sah den freien Napf – Steffi hatte mir erklärt, dass so bei ihnen die Regeln sind – und fraß ihn umstandslos auch leer (da ich erwartete hatte, dass es so kommen würde, hatte ich ihm ein bisschen weniger gegeben). Keine Reaktion von Habca, die natürlich auch nichts anderes bekam, und am nächsten Tag etwas weniger Frühstück.

Am nächsten Abend saßen beide Hunde in der Küche und sahen mir beim Zubereiten ihrer Mahlzeit zu. Habca sprang sogar einmal hoch, um in den Napf zu schauen. Ich stellte ihnen ihre Näpfe gespannt in zwei verschiedene Ecken des Raumes. Kalle begann zu schmatzen. Habca schnupperte an ihrem Teller, sah zu Kalle. Sah zu ihrem Futter, zu Kalle – und begann zu fressen. Die Seitenblicke zu Kalle werden seitdem jeden Tag weniger.

Wer noch nie einen echten Mäkler geliebt hat kann sich gar nicht vorstellen, wie glücklich ich den beiden fressenden Hunden jeden Abend zuschaue. ;-)

Showing 4 comments
  • Veronique, Dobby & Lynn

    oje das kenn ich. dobby mag auch nicht so recht fressen, ausser seiner barf-portion abends. morgens und mittags lässt er sein trofu öfters stehen oder knabbert nur halbherzig daran (ausser das platinum, das wird ganz gefressen). leider hat sich das mit dem einzug von lynn nicht geändert. sie frisst sehr gut, zwar nicht immer gleich alles auf einmal. aber ihre portion landet eigentlich immer vollständig in ihrem magen.

  • Emils Frauchen

    Bei Emil war es ähnlich, sehr oft lies er seinen gefüllten Napf stehen. Erst seid er ausschliesslich Gekochtes bekommt, gehören diese Hungerphasen der Vergangenheit an. Besonders etwas fettes Fleisch hat es ihm angetan, danach leckt er immer und immer wieder die Schüssel aus.
    Ich weiß auch, wie gut es tut, wenn der Hund endlich richtig gerne frisst und genieße das Schmatzen immer sehr. :-)
    Bei Emil war anfangs ja ein Zweithund hier, das hatte aber keinerlei Einfluß auf Emils Fressverhalten.
    LG
    BB

  • Hoshi

    Mein Freund Hajo ist auch ein furchtbarer Mäkler!
    Ich mäkel nur ein bisschen manchmal :-), Gemüse und so.

    Wüffchen
    Hoshi

  • Wurschti

    Bei Wurschti haben wir irgendwann den Schalter gefunden (oder er selbst). :-)
    Er hat ganz lange an sehr vielen Dinge herumgemäkelt und eines Abends stand er sofort neben Imke, als die das Futter zubereitete. Er verschlang es und wollte am liebsten noch eine zweite Portion haben. So ist es bis heute geblieben. Keine Ahnung, warum.

    Viele Grüße

    Jörg

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