In Hundepsychologie, Mensch-Hund-Beziehung, Tibetterrier

Vieles an der Liebe und Hingabe eines Hundes ist rührend. Das scheint mir ein Grund zu sein, weshalb sich auch Menschen, von denen wir es nicht gedacht hätten, reihenweise in Filme wie Hachiko setzen und weinen. Ich glaube auch, dass wir die Rührung besonders stark empfinden, weil wir nicht gewohnt sind, echte Liebe und Hingabe in unserer Welt zu sehen.

Nachdem ich so lange von Habca getrennt war, rührt mich vieles an ihr. Aber eine Sache tut es doch ganz besonders: Manchmal, selten, kann ich sie beobachten, ohne dass sie es merkt. Sie streift durch die Wohnung und schaut sich aufmerksam um, beschnuppert einiges, es scheint, als überlege sie was sie unternehmen könnte.

Nun habe ich diese fürchterliche Angewohnheit, wenn ich nach Hause komme, im Flur erstmal alles von mir zu werfen, Schuhe, Jacke, Tasche, Schal. (Klar, ich muss ja erstmal den Hund begrüßungsknuddeln).

Manchmal beobachte ich – und wage kaum zu atmen, damit sie mich nicht entdeckt – wie Habca durch den Flur schlendert, zu meinen herumliegenden Schuhen geht, ihre Nase hineinsteckt und tief inhaliert – und dann ihr Schwanz sachte zu wedeln beginnt. Sie steckt ihre Nase in meine Tasche, und wedelt verzückt.

Dann mag ich sie plötzlich nicht mehr heimlich beobachten, ich rufe leise „was machst Du denn da, Kleine“, und sie hüpft herbei, ein wenig verlegen, und vergräbt ihren Kopf in meinen Armen.

Übrigens sagt man immer, Hunde würden nur für belebte Objekte wedeln – wie so vieles in der Hundeforschung ein Methodenfehler, denke ich: ich würde im Forschungslabor beim Wäschefalten auch nicht versonnen lächeln, wie ich es vielleicht tue, wenn ich F.s Shirts in den Schrank sortiere.

 

Showing 5 comments
  • Emil

    Wenn Emil hier seine geliebten Büffelhautschuhe mit großer Hingabe (und wedeln) totspielt, dann denkt keiner hier im Haus, dass die kein Leben in sich hätten. :-)

  • オテモヤン

    Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

  • Anonymous

    Hallo Miriam, als stille Leserin Deines Blogs würde ich gerne von Dir einen Tipp haben. Wie hast Du Habca dazu gebracht, mit den Füssen auf der Fussbank stehend, ihre Hinterbeine um die Bank herum zu bewegen. Unsere Lea versteht nicht das sie das tun soll. Viele liebe Grüße
    Heike (www.haus-garten-hund.de)

  • Miriam und Habca

    Liebe Heike, liebe Lea,

    das erkläre ich Euch gerne! Es gibt mehrere verschiedene Möglichkeiten. Welche davon am besten zu Euch und Lea passt, könnt Ihr dann wohl nur selber herausfinden – leider wohnen wir zu weit auseinander! Aber nach dem was ich von Lea auf Eurer schönen Seite gelesen habe, scheint sie ein selbständiger, eigensinniger echter Tibi zu sein. Ich erkläre in den nächsten Tagen ein paar Möglichkeiten, und Ihr berichtet dann was Lea dazu sagt, o.k.?
    Herzliche Grüße,
    Miriam

  • Anonymous

    Liebe Miriam, danke sehr gerne und weiterhin große Genesungsfortschritte! Viele Grüße
    Heike

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