Weiterbildung für Hundetrainer*innen

Familien mit Hund(en) und Kind(ern) bedürfnisorientiert begleiten

Zielgruppe

Diese Weiterbildung richtet sich an Hundetrainer*innen, die sich sicher fühlen möchten in der Beratung und Begleitung von Familien mit Hund(en), die ein Kind erwarten oder unter sechsjährige Kinder haben.

Oft stehen Sicherheitsaspekte im Fokus von Beratung in dieser frühen Zeit. So wichtig das ist, so möchte ich dir mehr zeigen: wir finden Beschäftigungsideen für hundebegeisterte Kleinkinder, machen den Eltern Lust auf die neue Familienkonstellation. Du erarbeitest dir in der Weiterbildung deine eigene Wertebasis, auf der du Familien beraten möchtest: um was geht es hier wirklich? Wie kannst du deine Werte entspannt vertreten auch in stressigen Zeiten? Wie kannst du Familien anleiten, Konflikte zwischen kleinen Kindern und dem Familienhund wirklich in der Tiefe zu verstehen und entsprechend zu lösen?

Du lernst andere Trainer*innen kennen, mit denen du dich über die Beratung von Familien austauschen kannst,  mit denen du gemeinsam Fallbeispiele diskutierst. Und nicht zuletzt wirst du dich in dieser Weiterbildung auch persönlich weiterentwickeln und kannst Impulse für dein eigenes Familienleben mitnehmen.

Ich suche für diese Weiterbildung Hundetrainer*innen…

  • die bereits Trainingswissen haben (fortgeschritten in der Ausbildung zum/ zur Hundetrainer*in oder fertige und arbeitende Hundetrainer*innen)
  • die einen „deep dive“ unternehmen möchten in das bedürfnisorientierte Zusammenleben mit Hund(en), Kind(ern) und Erwachsenen
  • die sich idealerweise schon mit Gewaltfreier Kommunikation nach Marshall Rosenberg beschäftigt haben, oder bereit sind, sich jetzt intensiv damit auseinanderzusetzen
  • die mit Hunden auf Basis positiver Verstärkung trainieren und wissen, wie man Verhalten aufbaut
  • die sich mit hundlicher Körpersprache und Stressanzeichen bereits auseinandergesetzt haben
  • die Spaß haben an Kreativität in der Problemlösung, am Finden von Managementlösungen, am Gestalten eines Miteinanders
  • die grundsätzlich Lust haben, in der Gruppe zu lernen und sich auszutauschen, wobei ich auf deine individuellen Bedürfnisse gern eingehe
  • die das Zusammenleben von Kleinkind und Hund nicht nur als Sicherheitsrisiko sehen möchten, sondern den Spaß daran vermitteln, und den Gewinn für Mensch und Hund
  • die idealerweise während der Weiterbildung die Möglichkeit haben, mindestens eine Familie mit Kleinkind (unter 6 Jahre) und Hund zu begleiten, oder Familien kennen, die sie zu ihrer Erfahrung befragen können

Wie läuft die Ausbildung ab?

Es können mindestens fünf, maximal 10 Trainer*innen teilnehmen, die die oben genannten Kriterien erfüllen. 

Wir treffen uns sieben Mal je vier Stunden lang in der Gruppe auf Zoom und erarbeiten uns die Modulinhalte.

Die Inhalte sind grob an meinem Buch „Hunde und Kinder – Das Miteinander achtsam und bedürfnisorientiert begleiten. Die ersten drei Jahre“, erschienen im Easy Dogs Verlag, orientiert. Die Lektüre wird vorausgesetzt. Die Weiterbildung berücksichtigt Kinder bis zum Schulalter (ca. sechs Jahre), du wirst aber anschließend in der Lage sein, das Gelernte auch auf ältere Kinder zu übertragen.

Die Gruppentreffen sind eine Mischung aus Input und Wissensvermittlung durch mich, Einzelreflexion der Teilnehmer*innen und Gruppenarbeit mit Methoden der Gewaltfreien Kommunikation. Die Weiterbildung soll möglichst vielen verschiedenen Teilnehmer*innen offenstehen und ich bemühe mich um Barrierefreiheit. Lass mich dazu gern wissen, was du brauchst.

Zwischen den Gruppensitzungen gibt es zweimal die Möglichkeit eines „Hot Seat Coachings“. Das sind Online-Treffen, in denen kein neuer Inhalt erarbeitet wird, sondern Teilnehmer*innen mit ihren konkreten Fragen und Anliegen jeweils 15 Minuten im Fokus stehen und die Brainpower der Gruppe sowie meine Erfahrung und mein Wissen für ihr eigenes Thema nutzen können.

Weiterhin sind zwischen den Modulen je eine Aufgabe zur Nachbereitung des vergangenen Moduls und eine Aufgabe zur Vorbereitung des kommenden Moduls zu bearbeiten. Die Bearbeitung kann alleine oder zu zweit gemacht werden. Die Aufgaben sind beispielsweise: Erstellen von Trainingsplänen, Entwerfen von Unterrichtsstunden, Auswerten von Büchern oder Filmen, Erarbeiten von Fallbeispielen. In der Regel stehen zwei Aufgaben zur Auswahl. Zur Bearbeitung der Aufgaben sollten etwa vier Stunden Arbeitszeit eingeplant werden.

Wir beziehen immer wieder auch die Lebensrealität von kranken oder behinderten oder neurodivergenten Eltern und von kranken oder behinderten Kindern ein. Wir beschäftigen uns nicht nur mit dem idealen, problemlosen, bereits perfekt trainierten Hund, sondern denken an das Leben mit einem Hund mit Herausforderungen. Auch unterschiedliche Voraussetzungen durch unterschiedliche Privilegien werden reflektiert.

 

Ziel der Ausbildung 

Die Ausbildung ist praxisnah gestaltet. Sie vermittelt zugleich das nötige Hintergrundwissen sowohl zu kindlicher Entwicklung, als auch zu Methodik des gewaltfreien Hundetrainings. Mit diesen drei Standbeinen gehen die Trainer*innen nach Abschluss mit gut gefülltem Werkzeugkoffer in die Familien. Sie sind in der Lage, Familien in unterschiedlichen Situationen strukturiert zu beraten und anzuleiten.

Die Module

1 Einführung: Werte und Bedürfnisse in der Beratung von Familien mit Hund

Überblick über die Ausbildung, Vorstellung der Teilnehmer*innen, Zielklärung, Werte im Hundetraining: Welche Art des Umgangs wünsche ich mir? Gestalten statt Reagieren; „Gewaltfreie Kommunikation“ als Grundlage der Beratungspraxis. Auf Grundlage deiner Werte deinen eigenen Weg finden und Familien im Finden ihres eigenen Weges begleiten.

2 Begleitung und Beratung in der Schwangerschaft und im Wochenbett

Was ist wann sinnvoll? Ja-Umgebung und Success Station, Trainings-Ideen und häufige Baustellen. Aufbau und Nutzung von Entspannungssignalen. Das Kennenlernen von Hund und Baby. Trainingspläne anpassen an ungeplante Umstände, z.B. Kaiserschnitt, Krankheiten, Behinderungen bei Eltern und Kind.

3 Das erste Jahr Hund und Baby

Warten und „Impulskontrolle“, gemeinsam draußen unterwegs, Schlafen, Greifen. Umgang mit Fehlern. Kindliche Entwicklung 1. Motorische Entwicklung. Schwierigkeiten die im ersten Jahr zu erwarten sind. Veränderungen für den Hund begleiten und gestalten. Management und Training immer wieder anpassen. Was brauchen Familien in diesem Jahr voller Veränderungen? Was können und wollen wir als Hundetrainer*innen leisten?

4 Hund und Kleinkind: zweites bis etwa sechstes Lebensjahr

Kindliche Entwicklung 2. Entwicklung von Empathie. Gefahr und Chance: Nachahmung. Wie empfindet der Hund das Kleinkind? Möchte der Hund das Kind erziehen? Was ändert sich mit dem Größerwerden des Kindes für den Hund? Wie können wir Kinder welchen Alters in das Training einbeziehen, oder die Hundeliebe des Kindes umlenken? Welche Herausforderungen stellen sich den Familien in unterschiedlichen Lebensphasen von Kind und Hund? Welpen und alte Hunde berücksichtigen. Management oder Training – wann was für wen?

5 Sicherheit

Wissen über Beißvorfälle mit Kindern unterschiedlicher Altersstufen. Grundregeln aufstellen, mit (Klein)kindern kommunizieren. Fotos und Videos kritisch beurteilen. Wie Eltern Körpersprache beobachten lernen. Kiss to Dismiss & Co. Sicheres Zusammensein genießen. Berücksichtigung von behinderten Kindern, behinderten Eltern, Hunden mit ungewöhnlichem Verhalten, unterschiedlichen Voraussetzungen und Privilegien der Familie.

6 Konflikte und Lösungen

Einführung in GfK Teil 2 (Konfliktlösung). Tools und Management nutzen. Typische Konflikte bearbeiten, auch in Hinblick auf unterschiedliche Ressourcen, Privilegien, Fähigkeiten. Besucherkinder. Wenn Mama/ Papa nicht mehr kann.

7 Bindung und Beschäftigung Kind und Hund

Wie Bindung entsteht. Was Kinder verschiedener Altersstufen (0 bis ca 6) und Hunde miteinander tun können. Kinder ins Hundetraining einbeziehen. Kurse für Eltern mit Baby, mit Kleinkind oder mit Kindergartenkind gestalten. Weitere Angebote von Hundeschulen für Kinder: Kindergartenbesuche, Elternkurse, Kindergeburtstage etc.

Termine

  • Modul 1: Samstag 8. März, 10:00 bis 14:00
  • Modul 2: 22. März 10:00 bis 14:00
  • Modul 3: 5. April 10:00 bis 14:00
  • erstes Hot Seat Coaching:  19. April 5:00 bis 17:00
  • Modul 4: 3. Mai 10:00 bis 14:00
  • Modul 5: 17. Mai 10:00 bis 14:00
  • zweites Hot Seat Coaching: 31. Mai 15:00 bis 17:00
  • Modul 6: 14. Juni 10:00 bis 14:00
  • Modul 7: 28 Juni 10:00 bis 14:00

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Zusammenfassung

  • Online (Zoom)
  • für 5-10 Hundetrainer*innen
  • Sieben Live-Module á vier Stunden samstags
  • Dazwischen je zwei Aufgaben, Bearbeitungszeit ca. 4h
  • Aufgaben dürfen zu zweit gemacht werden
  • Zweimal Hot Seat Coaching
  • Zertifizierung durch den IBH mit 42 Punkten
  • Abschlussurkunde
  • Lektüre des Buchs wird vorausgesetzt
  • Gesamtkosten für sieben Module á 4 h Live-Online-Training, Rückfragen zwischen den Modulen, 2 Hot-Seat-Coachings á 2h, Durchsicht deiner Aufgaben: 459€

Bist du dabei?