Ein Hund lernt auch unabsichtlich Wörter

Mit manchen Signalwörtern, die sie lernen soll, hat Habca ganz schön Schwierigkeiten. Oder, auch denkbar: Sie versteht zwar, was ich meine, hat aber keine Lust es zu machen.

Andere Wörter habe ich ihr gar nicht bewußt beigebracht, merke aber plötzlich, dass sie sie versteht. Das stärkste ist „Schau mal!“. Das hat F. oft gesagt, wenn er mit Habca zusammen mich traf, oder ich sage zu Habca „Schau mal, da ist F.!“. Manchmal sage ich es auch zu Essen oder zu Freunden, die wir im Park treffen. Mittlerweile benutzen wir es fast gar nicht mehr, denn Habca schaut sich sofort aufgeregt um, bellt, rennt los und kontrolliert alle Menschen in der Nähe.

„Hallo“ hat eine ähnliche Funktion, mit etwas weniger Aufregung. Wenn ich auf der Straße „Hallo“ sage, rennt Habca einfach zu der nächststehenden Person und bellt. Wenn niemand da ist, sucht sie, und blickt sich hektisch um. Problematisch ist, wenn ich am Handy „Hallo“ zu jemandem sage, dann braucht sie lange, um sich überzeugen zu lassen, dass niemand da ist, den wir kennen.

Ein paar Namen kennt sie mittlerweile auch, mit „Da ist Hedda“ oder „Da ist Taxi“ kann ich sie auf ihre Hundefreunde im Park aufmerksam machen. Blöd ist nur, wenn ich sage „Nachher treffen wir Hedda“, oder – an meinen Freund gerichtet – „Hedda haben wir lange nicht mehr getroffen“. „Was, hier, in unserer Wohnung?“, ruft Habca dann und springt auf. „Wo denn, wo denn, wo ist sie denn?“. Deshalb sage ich stattdessen mittlerweile sowas wie „Im Park heute haben wir Ha ah de de ah getroffen.“

Besonders überrascht hat mich aber, dass Habca Haltestellendurchsagen in der Bahn versteht, und zwar die für die Haltestelle am Mauerpark und die bei uns zu hause. Es überrascht mich deswegen, weil der Abstand zwischen Durchsage und tatsächlichem Anhalten, Aussteigen, Da-Sein recht groß ist. F. und ich sind auch bisher nicht bei der Durchsage schon aufgestanden, sondern erst, wenn die Bahn hält. Hört Habca aber die charakteristische BVG-Frauen-Stimme vom Band sagen „Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark“, dann hält sie nichts mehr, sie springt auf, beginnt zu wedeln, zieht zur Tür (natürlich nicht zur nächsten, sondern zu der, bei der wir eingestiegen sind) und presst die Nase gegen die Scheibe. Wenn ich nicht sehr aufpasse, springt sie ebenso enthusiastisch aus der Bahn, sobald die Tür einen Spalt aufgeht, und vertreibt die draußen Wartenden mit lautem Gebell.

Haben Eure Hunde auch Worte gelernt, die ihr gar nicht vorhattet ihnen beizubringen?