In Aggression, Hund im Sommer, Hund und Wasser, Hundepsychologie, Hunderassen, Hundesitter, Nomi

Zweimal in der Woche begleiten zwei Schoko-Labbis die Mädels und mich. „Ohhh, sind das Brüder?“, rufen die Leute dann, und neben/ hinter/ vor ihnen macht es *Platsch* und *wusch* und all die Geräusche die zwei galoppierende Ponies so machen die für Hindernisse selten stoppen.

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Sie sind zwei ganz liebe Jungs, so wie man sich Labradore vorstellt: etwas grobmotorisch, immer gut gelaunt, immer an das Gute im Anderen glaubend und mit einer stabilen rosaroten Brille ausgestattet. Immer im Galopp unterwegs, meistens gut hörend, und wenn sie mir mal abhauen, dann weiß man, dass sie gleisch klatschnass zurückkommen. Natürlich teilen sie auch ihre Wasserliebe immer mit uns und schütteln sich erst, wenn sie zurück bei uns drei Mädchen sind. Gelegentlich rennen sie gegen uns, und Nomi, Habca und ich werfen uns genervte Blicke zu – aber man muss sie einfach gern haben.

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Wo einer von ihnen ist, ist auch der andere (und nein, sie sind keine Brüder, sie kennen sich außerhalb meiner Betreuung gar nicht).

Ihr Herz ist so rein und gut, dass sie sich gar nicht vorstellen können dass andere Hunde oder Menschen nicht so unbekümmert sind wie sie. Wenn ich ärgerlich mit ihnen werde, drücken sie sich an mich (nass wie sie meist sind), oder legen ihre großen Bärentatzen auf meine Schultern, oder krabbeln auf meinen Schoß („das muss doch irgendwie…so…passen!!“) und knutschen mich ab. „Wieso hast Du denn schlechte Laune? Wir trösten Dich!“

Als ich dem kleinen Bandit damals Nomi vorgestellt habe, die ja nun nicht unbedingt so gut auf fremde Hunde zu sprechen ist, hat er ihr gleich fröhlich das Ohr ausgeschleckt, und auf ihren Kommentar, der sich für mich anhörte nach „hör sofort auf oder ich bring Dich um“, hat er ihr noch das restliche Gesicht abgeküsst, und das ist die Begrüßungszeremonie der beiden geblieben, nur dass Nomi mittlerweile verlegen-genießerisch zur Seite schaut dabei.

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Ich muss nun zugeben, dass Nomi und Habca keine Labradore sind. Man könnte sogar sagen sie gehen eher erstmal vom Schlechten und Feindlichen in der Welt aus und lassen sich dann gegebenenfalls eines Besseren belehren. Außerdem sind sie beide eher vornehme Damen. Sie gehen unsere abenteuerlichen Pfade vorsichtig, klettern über Zweige, schauen nach mir, entfernen sich nicht weit, machen sich nicht allzu schmutzig. Manchmal habe ich ds Gefühl ich bin mit zwei Prinzessinen und zwei Dampfwalzen unterwegs. Nomi zum Beispiel trinkt gerne aus Pfützen, sie prüft dazu sorgfältig die Wasserqualität, macht immer erst zweidrei Fake-Air-Schlucke – und nicht selten kommt dabei ein Labbi angerast, macht eine Arschbombe vor ihre Nase, spritzt sie dabei mit Schlamm voll und strahlt sie dann an.

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Ihr könnt Euch vorstellen dass die Schule der Prinzessinen zunächst streng war, und die zwei Wildschweinchen mehr als strenge Blicke geerntet haben. Ich will dass nicht weiter ausführen, da wir ja eine streng gewaltfreie Hundeschule sind.

Das alles nur als Vorinformation für Euch, um das Staunen in meinen und der Labradoren Augen zu erklären: Tante Nomi spielt neuerdings mit den Jungs! Sie rennt zum Beispiel plötzlich ins Feld mit nomihohem Gras und ruft „Fangt mich doch ihr Eierloch!“, und ich sage schockiert „Nooomi, was sind denn das für Ausdrücke?“

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Seht Ihr wie Sie den Jungs hier zuruft „ich bin gefäääährlich“, und wie sie lacht dabei? Und wie glücklich die Jungs aussehen? Anfangs sind sie zwischendurch immer schwer atmend, mit hochroten Gesichtern sozusagen, zu mir gerannt, und haben gefragt: „das ist doch Spaß, oder?“ oder auch „sieh nur, Tante Nomi spielt mit uns!“ Und ich bin immer ganz verzückt stehen geblieben. Tatsächlich, die „aggressive“ Nomi spielt und hat solchen Spaß dabei.

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Das sind solche Momente für die sich alles gelohnt hat.

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