Wer diesen Blog schon länger liest, der kennt Crazy: Nomis bester Freund, mit dem sie stundenlang spielen und kuscheln konnte. Man merkt es mir vielleicht nicht mehr so an, aber dass Nomi nicht mehr da ist, zerreisst mir jeden Tag aufs Neue das Herz. Crazy beim letzten Spielenachmittag zum ersten Mal wieder zu sehen, ohne dass Nomi da war, war zugleich schön und schrecklich.
Letzte Woche rief mich Crazys Besitzer sehr verzweifelt an: Crazy war sehr krank, war schon fünf Tage in der Tierklinik gewesen, nach einer kurzen Besserung wurde es wieder schlimmer. Durch einen Zeckenbiss – wahrscheinlich schon vor zwei Jahren – griff sein Immunsystem die eigenen Blutplättchen an. Crazy brauchte eine Blutspende – sonst würde er nicht überleben.
Ein Hund der Blut spendet, muss
– mind. 20kg schwer sein
– gesund
– 1-9Jahre alt
– nicht im südlichen Ausland gewesen sein (das wird wohl unterschiedlich streng gehandhabt)
– selbst noch keine Blutspende bekomen haben.
Bei Crazy kam hinzu, dass die Blutspende noch am selben Tag, und nicht in Frankfurt, sondern in der Tierklinik Gießen erfolgen musste. Ich machte Crazys Herrchen nicht viel Hoffnung, dass ich jemanden finden würde, der dazu bereit war. (Habca darf nicht spenden, ich hätte das immer gern gemacht, seit ich mal davon gelesen hatte, aber sie ist zu klein). Über SMS und Facebook kontaktierte ich Freunde und Kunden. Nach einer Absage schrieb Vandor-Frauchen: „Kann ich machen!“. Dann Paula-Herrchen: „Wir machen das!“. Tao-Frauchen (hätte ich besonders nett gefunden, weil Crazy und Tao sich hassen). Yva-Frauchen. Nola-Frauchen. Ich hatte zu einer Einzelstunde gemusst, und unablässig brummte mein Handy weiter.
Ihr Lieben, ich finde das so großartig. Mein erster Gedanke war: „es könnte genausogut mein Hund sein, der die Transfusion braucht“, und viele von Euch haben offenbar das gleiche gedacht.
Für den spendenen Hund ist übrigens kein Risiko mit der Spende verbunden. Die Hunde werden kostenlos gründlich untersucht, inkl. Blutbild. Hunde können maximal alle drei Monate spenden. Man kann sich bei Kleintierkliniken als Blutspender registrieren lassen, und wird dann im Notfall angerufen.
Es war letztlich die lässige Bobtail-Hündin Paula, die Crazys Leben rettete – viele kennen sie von unserer Hunderunde.
Heute durfte Crazy nach hause, und es geht ihm etwas besser.