Habca wird Baumpflanzerin

Bei uns vor der Tür werden Bäume gepflanzt. Ein paar Wochen geht das jetzt schon so: Ausmessen, Löcher buddeln, Löcher wieder zuschütten, mit Sprühdosen Felder auf dem Gras markieren, nochmal messen, neue Löcher, Bäumchen rein, Bäumchen raus… die haben schwer was zu tun.

Habca ist begeistert. „Wenn ich groß bin“, sagte sie neulich, „dann werde ich auch Baumpflanzerin.“ Ich überlegte, ob das wohl die amtlich korrekte Bezeichnung für diese Herren ist, und wieso eigentlich keine Frauen dabei sind, und wie gut ich es immer in Berlin fand, weibliche Bauarbeiterinnen zu sehen.

„Die haben einfach den perfekten Job, noch perfekter als Stockfischer oder Wasserrettungshunde oder sogar Profifussballer„, sinnierte das Hündchen, „so viele tiefe Löcher buddeln“ – und sie untersuchte eins, „und mit Holz arbeiten! Ich meine, es stört sicher keinen, wenn man hin und wieder auf einem der Äste etwas herumkaut, oder, was meinst Du, Frauchen?“

„Nun, ich habe noch keinen der Bauarbeiter auf einem Ast herumkauen sehen, aber grundsätzlich, wenn es nicht zu oft ist, und man den Baum nicht beschädigt, sollte das schon gehen, denke ich.“

Vor ein paar Tagen dann war Haca gar nicht mehr zu bremsen. Der Grund ihrer Begeisterung: Naturdünger für die Bäumchen. Die halbe Strasse riecht wie ein Kuhstall. Und der Hund natürlich auch. Wenn man nicht teuflisch aufpasst, nach jedem Spaziergang. Ich nehme an, sie hat die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz schon geschrieben.