Zweite Meinung, oder: Woran man einen guten Tierarzt erkennt

Wir haben zu Habcas kahler Stelle noch eine andere Tierärztin befragt, die ich mir von einer Hundetrainerin empfehlen ließ.

Bei dieser zweiten Tierärztin wurde mir nochmal richtig klar, was mir bei der ersten Tierärztin gefehlt hatte:
– Sie begrüßte zwar mich zuerst, dann aber auch den Hund – ohne dabei aufdringlich zu sein. (Die erste Tierärztin hat den Hund überhaupt nicht angesprochen.)
– Sie hörte sich in Ruhe die ganze Geschichte an, machte sich Notizen und fragte nach. (Ich habe ein paar Tierärzte kennen gelernt, die den Hund nicht schnell genug auf dem Untersuchungstisch haben konnten und nur mit halbem Ohr zuhörten.) Sie fragte auch nach den allgemeinen Lebensumständen des Hundes, nach den Veränderungen durch den Umzug etc.
– Sie hatte daher schon vor der Untersuchung eine Reihe Ideen, was das Problem sein könnte.
– Sie hatte Erfahrung, was sich eben nicht ersetzen lässt: Nach einem Blick auf das Ohr war sie sicher, dass das kein Pilz ist. „Ein Pilz sieht anders aus.“
– Sie bot mir trotzdem an, eine Pilzuntersuchung zu machen, und trotz der Feiertage wäre am (Oster-!)Montag das Ergebnis da gewesen.
– Sie erklärte mir die Alternativen und überliess mir die Entscheidungen, sprach aber auch deutliche Empfehlungen aus („Ich würde meinem Hund eine Milbenuntersuchung am Ohr nicht zumuten.“)
– Sie verbreitete Zuversicht. Da Habca und ich beide nicht so von der robusten Sorte sind, können wir das gut brauchen und verließen die Praxis mit einem guten Gefühl, einer Immunsystemunterstützungsspritze und einer Milbenbehandlung.