Spaziergänge

mit Hund

Spazieren gehen mit Hund(en)

Was soll ich auf dem täglichen Spaziergang mit Hund tun? In dieser Frage steckt mehr drin, als auf den ersten Blick scheint: Was tut Hunden gut, was speziell meinem Hund? Welche Bedürfnisse kann und will ich mir selbst auf dem Spaziergang erfüllen? Warum gehen wir überhaupt täglich mehrfach mit unseren Hunden spazieren – es gibt durchaus Kulturen, in denen das nicht üblich ist, und auch in Mitteleuropa ist es noch gar nicht so lange Usus? Wenn der Spaziergang die Zeit des Tages ist, die dem Hund gewidmet werden soll: müssen wir dann da alles unterbringen? Die körperliche wie die geistige Auslastung, das Training für den Sport, die Hausaufgaben aus der Hundeschule, etwas für die Bindung und Beziehung tun? Oder ist es im Gegenteil die Zeit des Tages, an der wir, Menschen wie Hunde, endlich mal abschalten können, die Natur geniessen, Sprachnachrichten mit Freund*innen austauschen – und der Hund darf einfach mal sein Ding machen?

Einige Alternativen zum „normalen“ Gassigang sammle ich hier für dich:

 

Abenteuerspaziergang

Gemeinsam ein Abenteuer zu erleben, etwas besonderes tun, sich etwas trauen: das vertieft die Bindung, die Freundschaft zwischen Mensch und Hund. Das macht Spaß. Miteinander Spaß haben kommt im Alltag manchmal zu kurz, und schnell wird der Mensch zum Verbieter, statt Freund und Partner zu sein, mit dem man „durch Dick und Dünn“ geht, oder „Pferde stehlen kann“.

Abenteuer laufen unserem Bedürfnis nach Ordnung und Kontrolle zuwider. Aber Abenteuer machen dreckig und glücklich.

Haben Sie selber Lust, mit Ihrem Hund ein Abenteuer zu erleben? Dazu braucht es nicht viel… Verlassen Sie Ihre Komfortzone ein Stückchen. Fahren Sie irgendwohin, wo Sie noch nie waren. Erinnern Sie sich an die Abenteuer Ihrer Kindheit und Jugend. Baden Sie mit Ihrem Hund in einem versteckten See. Verlaufen Sie sich. Gehen Sie nachts spazieren. Machen Sie ein Picknick.

Blog-Beiträge mit dem Tag „Abenteuerspaziergang“ findest du hier.

„Rucksack-Walk“

Ein „Rucksack Walk“ („Steve Mann, Chirag Patel) soll angeleint gemacht werden und ist besonders gut geeignet für Hunde, die man nicht von der Leine lassen kann, oder eingeschränkte, kranke Hunde, die körperliche Schonung brauchen oder auch mental von einem  „richtigen“ Spaziergang überfordert wären. Man muss nicht zwingend spazieren gehen. Man brauchteinen ruhigen Ort, an dem man möglichst nicht gestört wird, etwa von der Größe eines Tennisfelds. Es kann auch ein Garten sein, dann aber lieber der von einem Nachbarn oder Freund als euer eigener. An dem Ort soll nichts sein, was euren Hund ängstigt oder aufregt. Gras ist gut, aber kein Muss.

Mehr zum „Rucksack-Walk“  liest du  hier in meinem Blog-Beitrag.

„Insel-Spaziergang“

Eine Idee, auf dem Spaziergang Erwartungssicherheit für Hunde wie für Menschen zu schaffen, ist der so genannte „Inselspaziergang“. Dabei wird ein sinnvolles gemeinsames Programm überlegt, das jeweils an bestimmten Stationen stattfindet. Dazwischen wird gemeinsam geschlendert und sich in Ruhe gelassen.

Auf diese Weise stellen wir sicher, dass einige wichtige Bedürfnisse des Hundes zuverlässig erfüllt werden. Und wir nutzen die Ortskonditionierung, die ja ohnehin bei vielen Hunden (und Menschen) schnell stattfindet: Hier ist die Bank, auf der wir immer Pause machen, hier ist der Trampelpfad, an dem wir Spuren erkunden, hier die Wiese, wo Frauchen uns was versteckt.

Die Verhaltensbiologin und Hundetrainerin Ute Blaschke-Berthold hat beobachtet, dass an solchen Orten, die für Hunde mit viel angenehmen Verhaltensmöglichkeiten verknüpft sind, auch Problemverhalten weniger auftritt. Da gibt es den Hund mit massiver Geräuschangst, dem es auf „seiner“ Buddelwiese trotz der nahen Schnellstrasse gut geht. Der Hund, der Angst vor Menschen hat, kann am Baggerseestrand trotzdem entspannen und plantschen. Aus solchen Beobachtungen hat Blaschke-Berthold die Idee der Inselspaziergänge entwickelt, so dass auch Hunde mit massiven Verhaltensproblemen davon profitieren können.

Ich habe einen Artikel über Inselspaziergänge für das Bookazin SITZPLATZFUSS Ausgabe 61 (2025) geschrieben.

 

Silent Walk/ Gehmeditation

Bei einem Silent Walk wird nicht (verbal) gesprochen. Du solltest auch nicht pfeifen oder Geräusche machen. Der Spaziergang muss nicht lang sein, etwa 15 Minuten sind ein guter Start. Überlege, ob du deinen Hund beim Silent Walk an der Leine führen möchtest, oder ob es klappen kann, ihn frei laufen zu lassen.

Du kannst Futter mitnehmen, musste aber nicht. Du kannst versuchen, mit deinem Hund unterwegs zu spielen, zu kommunizieren, ihn zurück zu “rufen“ – du musst aber nicht. Achtet darauf, was anders ist als sonst.

Blogbeitrag zum Silent Walk

 

 

ENTSPANNUNGSSPAZIERGANG

Ein Spaziergang, bei dem man vom Losgehen bis zum Nachhausekommen auf Entspannung achtet – bei Mensch und Hund. Man baut Entspannungstechniken ein, lässt sich Zeit, wählt eine geeignete Umgebung. Welchen Ort magst du, und welchen dein Hund, zum Entspannen? Was hilft Euch, in die Entspannung zu finden?

 

Was noch?

Plogging mit Hund
Geocaching mit Hund/ Geodogging
Krimispaziergang
Fahrradtour mit Hund
Wanderung mit Hund
Awe Walk
Social Walk

Sightsniffing
Stadtspaziergang