Wenigstens Mittwochs stehen bei mir meine Mädchen, Habca und Nomi, im Mittelpunkt. Nomi wohnt erst seit einem Jahr bei uns (wir kennen uns aber seit vier Jahren), kam mit dem Label „aggressiv“, und es gibt für uns noch einiges zu Lernen und zu Üben.
Ich verbringe zwar vergleichsweise viel Zeit mit Habca und Nomi, aber meistens sind noch andere Hunde dabei. Meistens arbeite ich, und bin nicht ihr privates „Frauchen“.
Mittwochs will ich es dann besonders schön mit ihnen haben. Wir machen einen Ausflug, schöne Spaziergänge, interessante Erlebnisse, gehen in den Zoo, es gibt was besonderes zu (Fr)Essen… Und wir trainieren! Wir suchen Hundebegegnungen, versuchen alles richtig und besonders gut zu machen. Herrchen ist Mittwochs gewöhnlich nicht da, es geht nur um uns drei…
Findet ihr auch, dass sich das anhört wie ein Wochenendvater, der seine Wochenend-Kinder verwöhnt? Als mir das klar wurde, musste ich über mich selbst grinsen.
Ich mache jetzt mittwochs oft gar nichts besonderes. Wir gehen hier im Wohngebiet spazieren ohne Auto zu fahren. Wir bewältigen die Hundebegegnungen die wir zufällig und ungeplant hier haben. Wir üben den Alltag.
Letztlich ist es das, was wir brauchen. Die Dinge, die man sonst oft in Eile macht, mache ich mittwochs ganz bewusst und in Ruhe. Unsere Rituale, unsere Signale, „lade ich auf“ – etwas was man im Alltag oft vergisst. All das hier, das was jeden Tag passiert, das soll positiv verknüpft sein, das sollen die Hunde sicher und mit Selbstvertrauen bewältigen können. Hier passieren die Fehler – hier müssen wir sie also wieder auffangen. Hier soll es fuktionieren – hier müssen wir also trainieren und üben.
Wer immer in der Stimmung übt „ooooh, jetzt üben wir“, mit den entsprechenden Vorbereitungen, dem Zubehör – bei dem wird es auch nur mit dieser Stimmung, dieser Vorbereitung, diesem Zubehör, funktionieren.
Eigentlich ein ganz einfacher Gedanke, oder?