In Aggression, Angst, Antijagdtraining/ Jagdersatztraining, BAT, Hundeerziehung, Hundepsychologie, Hundetraining

Bei „Zeit zu Leben“ habe ich heute gelesen:

„Die allermeisten guten Vorsätze und Veränderungsbestrebungen scheitern an einer Sache: fehlende Geduld.
Wenn Sie wirklich etwas ändern wollen, dann fangen Sie an mit einer Kleinigkeit, bleiben Sie dran, genießen Sie kleine Erfolge, ändern Sie eine zusätzliche Kleinigkeit, bleiben Sie weiter dran, genießen Sie kleine Erfolge, ändern Sie weiter und weiter und weiter, genießen Sie Ihren Fortschritt und vor allem: Bleiben Sie so lange dran, bis Sie […]  richtig zufrieden sind.
Das Ganze kann ein Weilchen dauern. Dinge, die sich über Jahre oder Jahrzehnte eingeschlichen haben, ändert man nicht in einem Monat. Es ist menschlich, dass man es schnell hinter sich haben will. Aber so funktioniert es nicht.“
Quelle

Ganz ähnlich ist es auch im Hundetraining: Ein Hund ändert sich nicht von heute auf morgen (weder in die Richtung, die wir wollen, noch in die, die wir nicht wollen). Oft habe ich Kunden, die „schon alles ausprobiert haben“, die mehrere Hundeschulen durch haben, und die Arbeit mit mir sei „die letzte Chance“ für den Hund. Klar, wenn man merkt die Arbeit mit einem Trainer fuktioniert gar nicht, ist es besser, aufzuhören. Am Anfang meiner Tätigkeit war ich auch ganz stolz, solche Kunden zu haben: so viele waren schon gescheitert, ich würde es schaffen! Aber viele dieser Kunden verschwinden nach ein paar Treffen auch bei mir wieder, ohne dass sich viel geändert hätte. Und fahren wahrscheinlich zum nächsten Trainer, was ausprobieren.

Veränderung, die schnell geht, gibt’s nur im Fernsehen. Da ist die Story entweder zusammengeschnitten, oder es wird über Einschüchterung unerwünschtes Verhalten unterdrückt. Der Grund für das unerwünschte Verhalten bleibt bestehen, und das ganze wird zu einer Zeitbombe: irgendwann kommt die Problematik wieder raus, ob auf die sele Art oder auf eine andere.

Veränderung braucht Zeit. Eigentlich eine Binsenweisheit, oder? Aber wir vergessen es trotzdem immer wieder. Bei uns selbst. Bei anderen. Und auch bei unseren Hunden.

„Zeit brauchen“ heißt aber nicht Abwarten, sondern Handeln, Tag für Tag, Spaziergang für Spaziergang.