In Angst, Entspannungstraining, Hund im Sommer, Hund im Stress, Hundepsychologie, Mensch-Hund-Beziehung, Taunus mit Hund

hundephilosophin1708-2


War es bei Euch in der Nacht auch so heftig? Die kleine Rike hat weitergeschlafen, aber Habca und ich sind von Blitz und Donner und dem Sturm, der am Haus rüttelte und meine Tomatenpflanzen über den Balkon pfefferte, aufgewacht. Ich denke dann auch immer an all meine Kundenhunde, die Angst bei Gewitter haben. Auch das Klappern und Pfeifen von Sturm und Hagel macht vielen Hunden Angst.

Wenn Euer Hund mehr als nur ein bisschen Angst hat, wäre es tatsächlich wichtig, dass zu trainieren, denn es wird sonst sehr wahrscheinlich immer schlimmer. Aber: Training braucht Zeit.

Was kann man als Soforthilfe bei Gewitterangst tun?

hundephilosophin1708-4

Die meisten Hunde versuchen von sich aus, an einen Ort zu gelangen, den sie für sicher halten. Manche Besitzer meinen, sie müssten das verhindern.  Es ist aber cleverer, das zu unterstützen, gezielt „sichere Orte“ aufzubauen und den Hund zu animieren, dorthin zu gehen. Was ein „sicherer Ort“ ist, darüber gehen die Hundemeinungen auseinander. Viele Hunde finden gerade bei Gewitter das Badezimmer gut, das kann mit den Kacheln und den elektromagnetischen Feldern zu tun haben. Manche brauchen Körperkontakt und kriechen z.B. ins Bett unter die Decke. Viele Hunde mögen Höhlenartige Verstecke, zum Beispiel eine Hundebox, einen niedrigen Tisch, die Ecke neben dem Sofa. Eine gute Idee ist es, Rolladen runterzulassen oder Vorhänge zuzumachen, und gegebenenfalls Geräusche mit klassischer Klaviermusik oder nettem Fernsehprogramm zu übertönen.

hundephilosophin1708

hundephilosophin1708-5

Für den Umgang mit dem Hund, der Angst vor Gewitter hat, gelten zwei englische Schlagworte: „Jolly Routine“ und „Social Support“. Seid für ihn da, aber verhaltet Euch dabei möglichst normal-mit-Tendenz-zur-Fröhlichkeit. Wer immer noch glaubt, man dürfe einen ängstlichen Hund nicht trösten, liest hier bei Patricia McConnell, und folgt den Links in meinem Silvester-Artikel. Wer Schwierigkeiten hat, dem Hund beizustehen, ohne ihn verrückt zu machen, holt sich bitte Hilfe!

hundephilosophin1708-1

Essen hilft ja in vielen Lebenslagen. Kauen beruhigt, Nahrungsaufnahme führt zu Serotoninfreisetzung, Zufriedenheit, Entspannung und Schläfrigkeit. Wir haben eben erstmal unsere Kauartikel-Box geplündert. Dazu gab’s für mich Schokolade.

hundephilosophin1708-7

Die erste Steigerung von Essen: Auspacken, Zerstören, Zerreissen, und dabei Essen finden! Eine Handvoll Futter in die Altpapierkiste, und ihr habt einen zufriedenen Hund und praktisch kleingeschreddertes Altpapier! Die Kiste auf dem Foto heißt übrigens „Rikes Büro“. Weil sie daran arbeitet, wenn ich am Schreibtisch arbeite. Beim Verpacken sind Eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt, und ihr findet haufenweise Anregungen im Internet. Wenn ihr für einen Hund bastelt, der Angst hat, denkt daran: es sollte höchstens halb so schwer sein wie für denselben Hund, wenn er gerade keine Angst hat.

 

hundephilosophin1708-3

Die zweite Steigerung von Essen: Schlecken beruhigt. Auch für die Hunde, die für Zerstören und Kauen schon zu gestresst sind. Auch hier findet ihr Anregungen, gesündere als auf meinem Foto, im Internet.


hundephilosophin1708-6

 

 

 

Das ist ein Geheim-Tipp, den mir mal eine Menschenpsychologin gab: Stretching hilft gegen akute Angst! Also eignet Euch ein paar Stretching-Übungen für Mensch und Hund an, die nächste Panik kommt bestimmt!

Ich hoffe, mit diesen Tipps kommt Ihr gut über die nächsten Gewitter!

Ihr könnt sie beliebig kombinieren:

Suchen, Essen, Zerstören, Schlecken:

hundephilosophin1708-8

Sicherer Ort mit Social Support 1:

hundephilosophin1708-9

 

 

Sicherer Ort mit Social Support 2 (ich weiß leider nicht, wer die Rechte an diesem Bild hat, wenn Ihr es wisst, sagt es mir):

hundephilosophin1708-10

 

 

 

Leave a Comment