In Apportieren und Dummytraining, Habca, Hund in Berlin, Hundefotografie, Hundetraining, Mensch-Hund-Beziehung, Philosophisches zu Hunden, Tibetterrier

Wenn der Hund erstmal ausgewachsen ist, und man ihn jeden Tag sieht, kriegt man gar nicht so richtig mit, wie sehr er sich verändert. Finde ich.

Also habe ich Habca am letzten Tag des Jahres dasselbe Halstuch angezogen wie letztes Jahr und an derselben Stelle im Park hingesetzt wie letztes Jahr, und Fotos gemacht.


Es ist nicht nur, dass sie eine andere Frisur hat.

Ich schaue die Bilder an, und versuche mich zu erinnern, was sich alles verändert hat, für sie, mit ihr, durch sie.

Dinge, die sie kann, und ich war unsicher, ob sie das je lernen würde. Weite Strecken bei Fuß gehen, aufmerksam und freudig. Bälle und Stöcke tatsächlich zurückbringen und abgeben („Tibetterrier apportieren nicht, sind ja keine Jagdhunde“, hörte ich manches mal. Ist natürlich Unsinn.) Frisbees in der Luft fangen und wieder fallen lassen, durch die Beine rennen, Pfote geben. Gerade fängt sie an, freiwillig Down anzubieten, und sich aus dem Platz auf die Seite fallen zu lassen (das wird irgendwann mal eine Rolle). Sie hat sich sogar einen Trick selber ausgedacht: Pfote geben aus dem Platz, so eine Art aufstampfen. ;-) Sie ist abrufbar aus allen möglichen schwierigen Situationen, aus dem Spiel mit anderen Hunden, oder wenn sie gerade etwas tolles gesehen hat und schon dabei ist hinzurennen. Sie springt auf und über Mauern, Baumstämme, Zäune. Sie springt auf den Arm, über den Arm, über das Knie und auf den Rücken. Sie stupst Handfläche oder Finger an, wenn ich sie ihr hinhalte. Sie planscht im Wasser („Tibetterrier sind wasserscheu!“, s.o.)

Aber es ist nicht nur das. Vielleicht ist das nichtmals das Wichtigste.

Nur ist das Wichtige soviel schwieriger in Worte zu fassen.

Wir kennen uns soviel besser als noch vor einem Jahr. Ihre Art, zu mir zu kommen (und nicht vor mir weg), wenn sie Angst hat, ist neu. Ihre Art, ihre Schulter an mich anzulehnen. Natürlich habe ich sie vom ersten Augenblick an geliebt. Aber ihre Stärken und Schwächen, ihre Vorlieben und Abneigungen, ihre Ängste, ihre Hoffnungen: Die habe ich ja erst ganz allmählich kennengelernt. Und sie die meinen. Wir kennen uns so viel besser als vor einem Jahr. Und wir stehen noch ganz am Anfang…

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  • Wurschti

    Herrchen überschreibt das bei mir immer mit dem Spruch „wird ja doch noch ein Hund draus“.
    Auch bei mir verändert sich so vieles und vieles, was für einige Besitzer völlig selbstverständlich ist (z. B. Schmusen mit dem Hund) ist immer etwas Besonderes bei mir. Und genau diese Dinge sind es, an denen sich nur der Hundehalter freuen kann, die dafür aber besonders wertvoll sind.
    Hmm, ich hoffe, ich konnte mich halbwegs verständlich ausdrücken… :-)

    Lecker Portiönchen bist du, Habca!

    Charmierende Grüße vom Wurschti

  • Banjoko Silberlöwe

    Das hast du sehr schön beschrieben. Frauchen fällt das auch immer sehr schwer in Worte zu fassen. Es geht irgendwie leichter, wenn ich das mache. :)) Ich kenn Frauchen immer besser, wickel sie immer leichter um den kleinen Finger und ihre Dankbarkeit und Liebe zu mir wird davon immer größer. :)) Ich werde einfach immer besser, ihre Fellpflege macht mich mich immer schöner, und ich sage ihr mit immer mehr Kleinigkeiten: „DU bist mein Frauchen.“ Aber alles in Grenzen, nicht dass sie sich zuviel einbildet. Ich bin eben ein ganzer Kerl. :))

    Nach einem Fußmarsch bei dir in Berlin ankommen… das wär sicher toll. Aber ich kann Frauchen einfach nicht alleine lassen. ;)

    Schlitzohrige Grüße
    Banjo

  • Dixie und Patrick

    Hachja,
    da wird einem warm ums Herz. Es gibt wirklich nichts schöneres, wie wenn ein Team zusammenwächst. – oder mehr als ein Team – ich freu mich für Euch.
    Und Habca wird immer knuffiger :-)

    schwarz-langhaarige Grüße von der Dixie

  • Merlin + Dojan

    Und wir können euch versprechen, dass es noch jedes (!) Jahr schöner werden wird! Echt!

    Wuffwuff
    Merlin und Dojan

  • Prado's Frauchen

    Lustig, grad kürzlich hat Frauchen mir auch gesagt, dass ich mich verändert hätte. Sie meint im Positiven. Mit 8 wird man halt etwas ruhiger und das ist sie sich von mir noch nicht so gewöhnt. Zuerst hat sie sich immer Sorgen gemacht und geglaubt, ich hätte was. Doch ich mag halt auch nicht immer und schlafe jetzt halt mehr. Wenn wir zwar draussen sind, dann seh ich aus wie ein junges Reh. ;-)

    Aber es soll angeblich schon schön sein, zu sehen, wie man sich verändert bzw wie man sich und die Körpersprache immer besser versteht.

    Optisch fangen bei mir langsam graue Haare wachsen, hoffe aber, dass ich noch lange lebe und mit Frauchen alt werden kann.

    Wuff, euer Prado

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