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aus dem Platz…

Seit einiger Zeit übe ich mit Habca das klassische „Down“ aus der Jagdhundeausbildung, also „Platz“ mit dem Kopf auf dem Boden zwischen den Pfoten abgelegt. Praktisch ist das, wenn man den Sichtkontakt des Hundes zu etwas unterbrechen will – zum Beispiel zu fliehendem Wild. Oder, wenn man über den Hund drüberschießen will. Oder halt, wenn man  gerne immer mal was Neues trainiert und einem Fragen wie „wie könnte ich das meinem Hund nur beibringen“ Spaß machen.

 

 

… ins Down.

Ich habe aus dem „Platz“ angefangen und sie in die richtige Stellung gelockt, indem ich sie ein Leckerchen tief am Boden aus meiner Hand habe lutschen lassen.

Dann habe ich statt dem Leckerchen die leere Hand genommen, und, wenn ihr Kopf gefolgt ist, sofort ein Leckerchen hervorgezaubert.

Ich habe von Anfang an das Ende des Verhaltens auch angesagt, also mit „lauf“ rasch beendet.

Als das alles klappte und sie wusste, dass Frauchen es neuerdings toll findet wenn man sich so hinlegt, hat Habca angefangen down in allen passenden und unpassenden Situationen anzubieten und ich habe sie  auch immer bestätigt.

Dann habe ich vor dem Beginn des Lockens das neue Signalwort „down!“ gesagt.

Wir haben noch ein bisschen geshapt, also das gewünschte Verhalten aus ihrem Angebot heraus verfeinert, weil sie anfangs lieber den Kopf auf eine Pfote gelegt hat, ich will ihn aber zwischen den Pfoten haben.

So ist es aber bequemer! (nicht ganz richtig: Kopf auf der Pfote)

Der nächste Schritt war die Generalisierung: Down in verschiedenen Situationen, auf verschiedenen Untergründen, Down aus dem Sitzen, dem Stehen und schließlich aus der Bewegung. Down, ohne dass ich vor ihr hocke. Und dann Weglassen der Lockbewegung: Down ohne meine Hand. Down im Stehen, im Gehen.

Schlußendlich wollte ich ein hingeschmissenes Down aus vollem Lauf auf Pfeifensignal. Die Pfeife, die ich zum Rückruf benutze (siehe hier), hat zwei Seiten, den normalen Ton nehme ich für „Komm“, den Triller wollte ich fürs Down verwenden, und soweit waren wir dann in unseren Ferien.

Aber das Training hat mich nicht überzeugt: wenn Habca die Pfeife hört, will sie sofort zu mir rennen, ob der Ton trillert oder nicht, scheint für sie nicht so relevant. Ich will mir meinen tollen Rückruf-Pfiff aber nicht kaputtmachen indem ich sie für das Zurückkommen beim Triller korrigiere, dafür ist mir das Zurückkommen zu wichtig (und das Down ja eher Spielerei). Vielleicht kaufe ich eines Tages eine Pfeife die eine ganz andere Tonhöhe hat? Mal sehen. Erstmal bleibt es beim Wortsignal, und bei einer begeisterten Habca, die regungslos im Down liegt – nur der Schwanz wischt über den Boden fröhlich hin und her. :-)

Training in den Dünen macht natürlich auch besonders Spaß

 

Nachtrag 2022:

Ich habe das Down nie auf Pfeifsignal gesetzt, bin auch kurze Zeit später auf andere Pfeifen (ACME 2011,5) umgestiegen, weil ihr Ton verlässlicher immer gleich ist (= sie ist frequenzcodiert) und es sie in vielen schönen Farben gibt. ;-)

Natürlich könnte man ein Differenzierungstraining zwischen Komm-Pfiff und Down-Triller machen, auch ohne dass das Zurückkommen kaputt geht – es war mir aber nie wichtig genug.

Wenn ihr jetzt Fragen habt zu Locken, Shapen, Signaleinführung usw., schaut gerne in den Kurs „So funktioniert Hundetraining mit positiver Verstärkung“, da erkläre ich das alles.

Viel Erfolg beim Training!

Showing 2 comments
  • phhesse

    Na, ob Du bei der Frisur den Sichtkontakt unterbrechen musst?!? ;-) Aber ein schöner Beitrag mit tollen Fotos. Jetzt fehlt mir nur noch ein Hund zu ausprobieren.

  • Steffi

    Interessant, da hat sie das Pfeifensignal gut generalisiert und wird mit anderer Tonhöhe vermutlich nicht anders reagieren. Wahrscheinlich bringts da mehr, erstmal ein bißchen „Pfiff-Diskriminierung“ zuhause zu spielen (mit Triller und Blockflöte oder so) und dann langsam dran zu kommen, dass sie lernt, dass nicht alle Pfiffe gleich sind und das Gleiche meinen :)

    Tolles Projekt, meine Hundchen kennen das Down auch nur als Trick und ich habs nie weitergeführt, wir haben aber auch kein wirkliches Jagdproblem (über die Nachbarskatze, die ausgerechnet immer auf unserer Terrasse sonnen möchte, reden wir mal nicht…).

    LG
    Steffi

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