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Heute morgen wieder ein Anruf: „Ich wollte fragen ob Sie Ihren Hund wiederhaben.“

Auch diese Frau war auf der B9 dabei, und während es dem Hund heute gut zu gehen scheint bin ich diejenige, die emotional ein bisschen am Krückstock geht. Aber kurz will ich Euch berichten, was ich erfahren habe.

Man weiss nicht, wo und wie Habca auf die B9 gelangt ist. Sie war ein ganzes Stück weiter südlich unterwegs als wir dachten, im nächsten Ortsteil nämlich (in Bodenheim). Wie sie dort hingekommen ist, ist mir ein Rätsel, zumal die Bahnschienen dazwischen sind. Da es am Samstag ein schweres Gewitter gab war sie klatschnass und sah wohl sehr elend aus. Sie ist ganz am Rand der Bundesstrasse sehr vorsichtig entlanggelaufen. Dort wo sie gefunden wurde ist eine Baustelle, so dass die Autos ohnehin nur ca. 40hm/h fuhren. Dort haben offenbar richtig viele Menschen sie eingekreist, die anderen Autos angehalten, und einer hat dann seine Autotür geöffnet. Sofort ist sie hineingesprungen, hat sich in die Ecke gedrückt und nicht mehr gerührt.

Der Fahrer, der, wenn ich das richtig verstanden habe, bei der Feuerwehr arbeitet, war kurz zuvor bei der Bergung eines toten Hundes von der Autobahn beteiligt. Er hat sie ins Tierheim gebracht. Er hat mir am Telefon gesagt: „Sie schulden mir nichts. Wenn Sie einmal einen Hund auf der Strasse finden, tun Sie einfach dasselbe.“

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  • Emils Frauchen

    Ich hab einen richtigen Klos im Hals. Ein Alptraum…
    Gibt es eine Erklärung warum Habca weggelaufen ist? Hat sie denn Angst vor Gewitter?

  • Diana

    Liebe Miriam,
    dass du emotional angeschlagen bist ist völlig normal, es wird auch noch eine Weile dauern. Die Horror-Stunden hast du ziemlich gut und tapfer überstanden, der Rest braucht seine Zeit. Tut mir leid dass ich kaum Zeit für dich hatte aber ich war da auch etwas ferngesteuert…abends dann platt von der Anspannung. Heute kämpe ich immer noch mit einem bestialischen Muskelkater aber ich bin glücklich dass meine kleine Freundin wohlauf ist. Ich hoffe die Dixie-Kekse schmecken ihr immer noch :-)
    liebe Grüße,
    Diana

  • Banjo's Frauchen

    Da denkt man, man kennt seinen Hund. Aber sie machen ganz andere Sachen, als man vermutet. Wer weiß, wie oft sie sich erschreckt hat, oder Angst bekommen hat, und vielleicht einfach nur noch geflohen ist, ohne zu wissen wohin. Sie kennt sich ja dort auch nicht so gut aus.

    Als ich Banjo zum ersten Mal an der Leine laufen ließ, wohin er wollte, hab ich mich sehr gewundert, dass er in der Siedlung blieb. Große Kreise lief, aber eben nicht zum Bach oder in den Wald, wo wir sonst immer hin gehen.

    Dieses „Sie schulden mir nichts, handeln Sie einfach irgendwann genau so“ hab ich damals auch gehört, als ich nicht wusste, wie und womit ich mich bedanken konnte. Ich hab zuhause geheult, weil die Leute so nett waren. Die Aktion auf der B9 war auch noch nicht mal ungefährlich für die Leute. Schon beachtlich, dass sie so etwas tun, für einen kleinen Hund. Zum Glück für euch haben sie es getan.

    So ein Schock dauert ein paar Tage, denk ich. Lass dir Zeit.

    Liebe Grüße
    Evelyn

  • Habca & Miriam

    Hey, Ihr rührt mich ja noch mehr. :-) Diana, Du hast an dem Tag mehr als genug für mich getan, ohne Euch hätte ich wahrscheinlich frühzeitig den Verstand verloren. Allein das Gefühl „Dixie hat eine Spur“ hat mir wieder Hoffnung gegeben, dass Habca noch lebt.
    @Evelyn: Sie kennt Siedlungen soviel besser als Weinberge, der Großstadthund, ich find das verständlich. Das mit dem mehrmals Erschrecken kann ich mir auch gut vorstellen, Dixie hat uns auch so ein paar Verstecke gezeigt. Auf der B9, deutete einer der Retter an, gab es natürlich auch die Fraktion die das nicht so toll fand dass da jetzt angehalten wurde wegen einem Tier. Eine Frage von Sekunden und Metern, neben wessen Auto das Hündchen herlief…

  • Nici

    Liebe Miriam!
    Oh man – ich war regelrecht geschockt über die Vorkommnisse und während ich gelesen habe ist´s mir immer wieder ganz anders geworden.

    Ich bin soooo froh, dass sie wieder da ist und das es doch noch immer wahnsinnig viele, hilfsbereite und freundliche Menschen gibt.
    Und vor allem bin ich froh, dass es so tolle Halter wie die Dixieeltern bzw so super Hunde wie Dixie gibt!

    Das Smarty uns wegläuft ist auch meine, ganz persönliche, Horrovision. Hoffen wir, dass es nie passiert.

    Und jetzt ist es wichtig, dass ihr Euch beide (und Euer Umfeld) von dem Schock erholt. Und wenn Du die nächsten Tage noch nicht so gut drauf bist, dann ist das wirklich verständlich!

    Ich drück Dich mal…

    LG
    NICI (mit Smarty im Schlepptau)

  • Emils Frauchen

    In diesem Zusammenhang fällt mir gerade noch was ein: Ich habe vor 25 Jahren versucht einen Riesenschnauzer auf einer Autobahn einzufangen. Kein einziges anderes Auto hatte damals angehalten! Es war wirklich lebensgefährlich. Der Hund rannte dann wieder zurück ins Feld und verschwand. Uns flatterte kurz darauf eine Anzeige ins Haus, dass wir einen Hund auf der Autobahn ausgesetzt hätten. Es konnte sich wohl kein Mensch vorstellen, dass man wegen eines auf der Autobahn freilaufenden Hundes anhält. Bevor wir selbst davon erfahren hatten, war die Polizei übrigens bei dem neuen Arbeitgeber meines Mannes und bei unseren neuen Vermietern.
    Ich würde heute trotzdem immer wieder das gleiche tun, aber dank der Erfindung des Handys gleich die Polizei dazu rufen.

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