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Es gibt verschiedene Gründe, dass ein Hund mal eine bestimmte Zeit an der Leine bleiben muss: Krankheit, Läufigkeit, der Rückruf klappt noch nicht, Leinenverordnungen, Unverträglichkeiten…
In diesen Zeiten ist es wichtig, dass der Hund weiter gut ausgelastet ist, und Nasenarbeit ist da eine schöne Option. Nasenarbeit macht müde! Und Nasenarbeit macht glücklich – wenn sie gut vom Menschen moderiert wird.
Und was macht man da dann die ganze Zeit?

Ich habe mal ein paar Ideen gesammelt:

  • eine Fährte aus Leckerchen/ Futterstückchen verfolgen
  • einer (mehr oder weniger frischen) Menschenspur folgen, evtl. auch mit Leckerchen in einigen der Fußstapfen
  • eine vom Menschen gelegte Tierfährte ausarbeiten mit einer Belohnung am Ende – Duftstoffe  kann man z.B. hier beim Tiergartchen kaufen
  • eine Teefährte: den nassen Teebeutel hinter sich herziehen
  • andere Schleppfährten (Schleppfährte = ich habe etwas hinter mir her geschleppt): alles Feuchte kommt in einen alten Socken der an eine Schnur gebunden wird, z.B. frischer Pansen, mmh, das duftet, da kommt Motivation auf! Oder eine Wurst an einen Faden gebunden. Oder das Wasser aus dem Würstchenglas hinter sich her tropfen (den Geruch kriegt man nie wieder von den Fingern, oder?). Futterdummies kann man auch hinter sich herziehen, verschwitzte T-Shirts, und, meine Lieblingsschleppe: Pfannkuchen! Natürlich kriegt der Hund das geschleppte Ding am Ende der Fährte auch.
  • mit dem Hund mit einem Bierdeckel spielen (apportieren?) und ihn anschließend „seinen“ Bierdeckel aus mehreren gleichen herausfinden lassen
  • Gegenstände auf einem bestimmten Areal (ca. 50m x 50m) suchen lassen, z.B. Spielzeuge des Hundes, Futterbeutel, Leckerchen, Filmdöschen, Pappbecher… am Einfachsten auf einem eingezäunte Areal, aber es geht auch mit einer langen Leine in einem landschaftlich begrenzten Gebiet. Ehrgeizige bringen ihrem Hund das systematische Absuchen des Geländes, das so genannte Revieren, bei.
  • auf dem Spaziergang unauffällig Sachen verlieren (Handschuhe, Mütze, Schlüssel, Taschentücher, und Mutige das Portemonnaie), dann den Hund animieren das Verlorene zu suchen, zunäxhst kurz nach dem Verlieren, später kann er die ganze Strecke zurücklaufen. Soll er den Gegenstand bringen? Dann übt das extra. Oder soll er sich davorlegen oder -setzen? Soll er dabei Bellen oder lieber nicht?
  • Welchen Gegenstand hat Frauchen angefasst? Das kann man klassisch mit Geruchsidentifikationshölzchen spielen, aber auch mit allen möglichen anderen Gegenständen: Bierdeckel, Taschentücher, Weinkorken, Stoffstücke… später auch als Partytrick verwendbar: Frauchens Schlüssel aus einem Haufen Schlüssel heraussuchen.
  • Für Könner: ein bisschen Milch in ein Marmeladenglas füllen und den Hund für eine Anzeige (z.B. davorlegen) belohnen. Dann das richtige Glas aus mehreren heraussuchen lassen. Dann die Milch immer mehr verdünnen und schließlich den Hund erschnüffeln lassen in welchen Lebensmitteln Milch drin ist. Das funktioniert auch schön mit Erdnussöl oder Erdnüssen, Gluten (reines Gluten zum Üben im Reformhaus kaufen), Möhre… ideal für Allergiker!

Das alles in verschiedenen Umgebungen, auf verschiedenen Untergründen, bei unterschiedlichem Wetter üben!
Wichtig bei allen Suchspielen: baut das Spiel so auf das der Hund Erfolg haben „muss“, z.B. ganz kurze Fährten oder nur die Anzeige des richtigen Bierdeckels. Wenn das gut klappt die Anforderungen steigern, nicht zu schnell, aber auch nicht zu langsam, der Hund soll sich nicht langweilen. Widersteht der Versuchung dem Hund zu helfen, er könnte daraufhin die Suche einstellen. Habt Geduld und spart nicht mit Lob, Belohnung und Begeisterung beim Fund.

Die Ideen stammen teilweise aus Viviane Thebys Schnüffelstunde und Anne Lil Kvams Spurensuche. Detaillierte Anleitungen und noch mehr Ideen findet Ihr auch bei „Spass mit Hund“ oder bei nasenarbeit.de.

Und jetzt viel Spaß beim Ausprobieren!
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