Alles hat damit angefangen, dass Habbi sich im Kollwitzkiez zum Pinkeln auf den Bürgersteig gesetzt hat, statt, wie gewöhnlich, auf eine dieser Mini-um-einen-Baum-rum-Wiesen. Ein Mann baut sich vor ihr auf, „Kack da nicht hin!“, ruft er. Habbi war ein Stück zurück geblieben, als ich das höre, bleibe ich stehen und drehe mich um. Zum Glück pinkelt der Hund unbeeindruckt weiter, ich mag es nicht, wenn Fremde sie anmotzen, da sie ja ohnehin – typisch tibetisch – seeehr skeptisch gegenüber Fremden ist und jetzt viele positive Erlebnisse mit ihnen haben soll. „Passen Sie doch mal auf, wo der Hund hinkackt“, ruft der Mann jetzt zu mir, „Die kackt doch gar nicht“, rufe ich zurück, und dabei hätte man es lassen können. Aber wir machen weiter. Ich bin jetzt richtig sauer, gehe zurück, halte ihm die Kacktüte unter die Nase, erkläre den Unterschied von kackenden und pinkelnden Hunden, von Rüden und Mädchen, und er erklärt sich. „Ich interessiere mich nicht für Hunde“, sagt er, und „Sie wohnen ja nicht hier“. Tja, tu ich doch, quasi um die Ecke, und ich trete auch nicht gerne in Kacke, und er muss sich auch gar nicht für Hunde interessieren, aber dann eben nicht die falschen Leute anmachen. F. will natürlich schlichten, aber nein, ich habe keine Lust, mich grundlos anmachen zu lassen. Der Mann wiederum ahnt nicht die Aggression, die Wut und den Schmerz in mir, der jederzeit bereit ist, sich ein Ventil zu suchen. Er entschuldigt sich. Ich gehe weiter, mit vor Aufregung weichen Knien. „Pisse ist aber auch eklig“, sagt er leise zu sich.
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Hier im Dorf sind die Leute schon so schlimm, dass sie einen dafür anpöbeln, das der Rüde das Bein an ihrem Zaunpfosten hebt. Riesige Aufregung wegen drei Tropfen Rüdenpipi! Als ob der Zaun davon zusammenbrechen würde.
Je nach meiner Tagesform kann auch das zu nervigen Auseinandersetzungen führen. Aber meistens schaffe ich es jetzt, diese Leute zu ignorieren. Nach 13 Jahren Rüden ausführen muss man das auch langsam können.
Gruß
Birgit