In Hunde in der Kunst, Hunde-Bücher/ Hundezeitschriften, Hundefotografie, Hundepsychologie, Hunderassen, Mehrhundehaltung, Meine Hundebibliothek, Mensch-Hund-Beziehung, Philosophisches zu Hunden, Tierphilosophie, Tierpsychologie, Verhaltensforschung

Marjorie Garber, eine renommierte Harvard-Professorin für Literatur- und Kulturwissenschaft, die vor allem als Shakespeare-Expertin bekannt wurde, schreibt mit dem Buch „Die Liebe zum Hund. Beschreibung eines Gefühls“ (1997) keine Hundepsychologie, sondern legt eine detaillierte, wohldurchdachte Studie zur Gefühlswelt des Menschen gegenüber dem Hund in der Moderne vor. Dies ist also kein praktisches Buch zur Hundeerziehung, aber auch keine bloße Sammlung sentimentaler Hundegeschichten (die allerdings auch en masse nacherzählt werden). Es fragt vielmehr danach, wie es kommt, dass wir die so „humanen“ Werte – Treue, Heldentum, Mut, Loyalität, Verantwortung, Familiensinn – in unseren Hunden wiederfinden – scheinbar mehr als in unseren Mitmenschen. Es fragt nach den Grundlagen der starken Emotionen, die Menschen Hunden und Hundegeschichten gegenüber zuzulassen bereit sind – häufig mehr als gegenüber Menschen, Menschengeschichten und Menschennachrichten. Eine Reihe von Hundegeschichten, -filmen und – serien (Lassie!) werden einer fundierten und psychologisch überzeugenden kulturwissenschaftlichen Analyse unterzogen, die Bedeutung der Rassenzucht von Hunden für den Menschen wird hinterfragt, der Verlust des Hundes, die Stellung des Hundes im Recht, der Hund als Familienmitglied wie als Objekt verschiedener menschlicher Begehren wird untersucht. Garber schreibt dabei gefühlvoll, aber nicht kitschig. Zudem ist sie trotz des wissenschaftlichen Zugriffs auf ihr Thema gut verständlich. Ein empfehlenswertes Buch für die, die tiefer in eine kulturelle Analyse der Mensch-Hund-Beziehung einsteigen wollen. Nicht geeignet als Ratgeber.

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