Was mich an der „normalen“ Vorstellung von Hundeerziehung stört, ist, dass das nach einer gerichteten Aktion klingt, die nur vom Mensch Richtung Hund führt.
Ich glaube, es ist eher so, dass durch das enge Zusammenleben von Mensch und Hund beide Anpassungsleistungen erbringen, die das gemeinsame Leben erleichtern sollen, oder schöner machen. Wenn also der Mensch den Hund jedes Mal gängelt, wenn der als erster durch eine Tür gehen will, dann wird der Hund irgendwann sagen: Okay, gut, meinetwegen, geh Du halt zuerst, wenn Dir das so wichtig ist, das nervt ja. Oder aber ihm ist es auch wichtig genug, um sich auf die Auseinandersetzung einzulassen…
Ausser der Verhandlung über die Formen unseres Zusammenlebens, können wir einander auch total unsinnige, lustige oder blöde Dinge beibringen. Habca hat mich bestimmt ein Jahr lang echt skeptisch angeguckt während ich ihr verklickert habe wie wahnsinnig komisch ich das fände wenn sie mir so mit der Pfote Guten Tag sagen würde, und das könnten doch quasi alle Hunde. Irgendwann hat sie gesagt: Gut, das ist zwar ein bisschen unter meinem Niveau, aber wenn Frauchen sich dermaßen freut, meinetwegen… und noch später wurde daraus dann: He, guck mal, ich kann Pfote geben! Da stehste doch drauf, was? Musst Du schon lachen? Krieg ich nen Keks?
Umgekehrt bringt Habca mir auch nicht nur nützliche Dinge (vernünftig an der Leine gehen, ihr Futter ordnungsgemäß servieren, die richtigen Stellen kraulen, etc.) bei, sondern auch ziemlich bescheuerte Tricks, über die wir uns dann freuen.
Ihr Lieblingstrick geht so: Wir gehen zusammen die Treppe herunter, auf dem Weg zum Spaziergang. Habca rast vor zum nächsten Absatz, schleudert herum, wirft sich in ein rutschiges Sitz direkt vor mir, und ich muss ihr dafür dann einen Keks geben. Kein Quatsch,das war tatsächlich ganz allein ihre Idee. :-) Man macht diesen sehr lustigen Trick tunlichst ohne Leine, um Genickbrüche zu vermeiden, aber durchaus sportlich, mit einiger Geschwindigkeit.