In blog, Habca

Liebe Habca,

natürlich haben es die Philosophen und Psychologen und Neurowissenschaftler nicht lange ohne Internetzugang ausgehalten, und Du weißt ja – wer weiß das, wenn nicht Du – „wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“.

Menschen sagen manchmal „Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht“. So geht es mir gerade, aber in einer positiven Weise. Stell Dir vor, Du wärest seit achtundvierzig Stunden umgeben von den interessantesten Gerüchen, und um Dich herum vierzig andere Hunde, überwiegend Border Collies, die Du beschnuppern willst und musst, und da gibt es die, die immer rufen „Ich bin der Größte“, und alle wollen natürlich auch mal an Dir schnuppern, und Du musst hier und da noch etwas nachschauen, und es ist heiß und Du schläfst nicht viel und isst fremde Sachen die Du dir nicht selbst aussuchst. So ähnlich ist das hier. Und man muss so viel denken und sich konzentrieren und englisch sprechen und Kaffee trinken, dass ich gerade ins Hotel gewankt bin und dachte „Ich weiß gar nicht, wo mir der Kopf steht“. Verstehst Du das ein bisschen?

Es wäre gut, einen Tibi – Dich! natürlich! gibt es Tibis ausser Dir? – auf dem Schoß zu haben und einen Moment an nichts zu denken. Den Blick über die italienische Weite schweifen zu lassen, die man von San Marino aus überblickt, nicht viel zu denken, den leichten Wind des Abends zu genießen.

Liebe Habca, ich war sehr erleichtert zu hören, dass Dein Ausflug gestern gut verlaufen ist. Danke an die Dixies auch an dieser Stelle!!! (Gibts eigentlich Fotos?) Ich hatte ja etwas befürchtet, Du würdest das als besonders schwierige Trailingaufgabe verstehen… ;-)

Und noch etwas: Wenn Du glaubst, dass wir zusammen gehören, und unsere Zeit zusammen verbringen sollten, dann hast Du recht damit, und Du darfst mich nicht so verstehen, dass ich Dir das ausreden will. Du hast recht damit, wir beide gehören companion species an, wir brauchen einander. Es ist nur, dass die Welt – meine Welt und F.s Welt – im Moment nicht so eingerichtet ist, dass es Dir immer gut gehen könnte in ihr. Deshalb muss ich manchmal meine Verantwortung für Dich so wahrnehmen, dass ich ohne Dich an Orte gehen, die für Dich nicht gut wären. Wahrscheinlich ist das ein kleines bisschen zu schwer zu verstehen für Dich, aber das ist okay.

Ich komme nämlich immer, immer zurück zu Dir. Und das ist für mich ebenso gut wie für Dich.

Und stell Dir vor, wir treffen uns nicht in Mainz wieder… und wir werden kurz danach gemeinsam noch einen sehr interessanten Ausflug machen, an einen Ort, von dem wir beide schon viel gehört haben…

Schlaf gut, meine Kleine, und sei schön brav. Und hab‘ Spaß mit F., ja?

 

 

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