In Hund in Frankfurt, Hundebegegnung, Hundeleine, Hundepsychologie, Hunderassen

Die komischsten Begegnungen habe ich mit anderen Hundehaltern. Mit der Zeit habe ich mich für folgendes Prinzip entschieden: Wenn der andere Hund angeleint ist, ist Habca auch angeleint, dann wird aber auch nicht gespielt, höchstens geschnüffelt. Ist der andere frei, so ist Habca auch frei, wenn nichts schwerwiegendes dagegenspricht (z.B. Läufigkeit), es kann gespielt werden, muss aber nicht (so viele Leute reden ihren Hunden ein, es müsste immer und mit jedem gespielt werden, bis diese Hunde überhaupt nicht mehr in der Lage sind, zivilisiert an einem anderen vorbei zu kommen).

Das führt nun dazu, dass ich entgegenkommenden Hunden angestrengt entgegenstarre, um zu sehen ob sie angeleint sind. Nicht, weil meine Augen schlecht wären, ich bin sogar etwas weitsichtig. Aber die Leute in unserer Frankfurter Gegend benutzen ausschließlich Flexileinen, und die sind manchmal echt schwer zu erkennen. Ein guter Trick ist, auf die Handhaltung der Menschen zu achten statt auf den Zwischenraum zwischen Mensch und Hund.

Vor ein paar Tagen kam uns also auf dem relativ schmalen Uferweg eine Frau mit Jack Russel entgegen, und nach einer Weile erkannte ich die Flexi, hielt an, sagte „Anleinen“ zu Habca, suchte die Öse, gab ihr ihren Keks (unsere Version von der Fichtlmeiermethode des Anleinens ;-) ), und als ich mich wieder aufrichtete, sah ich gerade noch, wie die Frau sich mit Hund in die Büsche schlug. Ich überlegte, ob ich wieder Ableinen sollte, und sah zu Habca herunter. Und da standen Frau und Hund plötzlich direkt vor uns, kamen aus dem Gebüsch heraus und sie rief laut: „Ist Ihrer brav?“ Dass Leute sich bei unserem Anblick in die Büsche schlagen, das bin ich ja schon fast gewohnt -aber das hier war wirklich seltsam. Ich begann ein Gespräch, um der Sache auf den Grund zu gehen.

Ihr Hund war dreizehn Monate alt, und sie war äußerst besorgt, zog ihn die ganze Zeit nach hinten, von Habca weg, so dass er auf den Hinterbeinen stand und mit den Ärmchen ruderte. Habca mag so kleine Dinger ja und legte sich hin. Die Frau erzählte, dass ihr Hund auf andere Hunde immer frontal zurenne, und dass sie gelernt habe dass das unhöflich von ihm sei. Die Hundetrainerin habe ihr deshalb empfohlen, „Bögen zu laufen“, ein bisschen komisch wär das ja schon, aber naja. ;-)

Lieb Hundetrainerin, falls Du hier liest, erinnere dich doch bitte daran, dass Hundetraining zuerst immer Menschentraining heisst. Die Sache mit den Bögen, die hat hier eine Kundin noch nicht so recht verstanden, fürchte ich. Ich kann mir jedenfalls ein, zwei Hunde vorstellen, die nicht so amüsiert sind wenn Frau und Hund plötzlich vor ihnen aus dem Gebüsch auftauchen!

Showing 2 comments
  • BamBams Frauchen

    schon interessant, wie verbogen man Dinge interpretieren kann.

    grübelnd
    BamBams Frauchen

  • Kathrin mit Jamie

    *hihi*, das stelle ich mich wirklich komisch vor – wie sie da aus dem Gebüsch herauskommt…

    Das Flexileinenerkennproblem kenne ich übrigens auch… Auch wenn Flexis in Berlin nicht soooo verbreitet sind.

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