Bei uns gibt es das Tagesmodell „kleiner Morgenspaziergang mit Frauchen – später was Tolles unternehmen“ und das Tagesmodell „großer Morgenspaziergang mit F. – unter Frauchens Schreibtisch liegen – später Nachmittagsspaß mit Frauchen“. Letzteres gefällt Habca und mir deutlich besser. Aber heute musste F. früh in die Uni und Habca und ich brauchten ewig uns überhaupt zum Morgenspaziergang aufzuraffen.
Maulig schlich der Hund hinter mir her. „Du machst das alles ganz falsch“, brummelte sie, „mit F. gehe ich immer auf der anderen Straßenseite“, und immer wieder bleibt sie schockiert stehen und schaut mich an und sagt „weißt Du Denn nicht, dass man auf dieser Wiese einen Stock werfen muss??“ Klar, sie ist ein Mamahund, aber die Morgenspaziergänge mit F. sind ihr heilig.
Aber was für eine Überraschung heute! Der „kurze Morgenspaziergang“ führt in einen Mini-Park, dem wir den mittelsinnvollen Namen „Zwischen den Häusern“ gegeben haben. Und der war heute morgen nicht mehr wiederzuerkennen! Zweige, Äste, halbe Bäume lagen über die Wiesen verstreut, die unzähligen Kaninchenbabys taten sich an den Blättern gütlich. Große Pfützen mitten auf dem Weg, ein durchweichter Packkarton, eine Plastikplane (hab ich den armen Hundetrainerhund natürlich gleich drübergehen lassen). Und schließlich die Fortsetzung von „Zwischen den Häusern“, auch „Jamies Große Runde“ genannt (wobei Jamie ein Mini-Prager Rattler ist, die Runde ist also nicht wirklich groß): versperrt durch einen gefallenen Baum!
Habca und ich haben uns das alles ganz genau angeschaut und beschnüffelt. Und auf dem Rückweg konnte ich dann tatsächlich ein klein wenig Begeisterung in ihrem Schritt entdecken.
Jetzt hängen wir wieder auf unseren Sofas, Habca schläft mit einer Pansenstange im Arm, der Computer schnauft auf meinem Schoß, langsam und unaufhaltsam wird es heiß und heißer.