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Meine Hunde sind toll

 

Klar sind meine Hund toll! Deine bestimmt auch.

Wir sind letzte Woche vom Taunus ins Markgräfler Land umgezogen – und es hat sich mächtig viel geändert dadurch. Meine zwei Hundemädchen bewältigen das ganz großartig. Ich sehe meinen Job als „positiv“ arbeitende Trainerin darin, sie dabei zu unterstützen. Ganz ehrlich: das ist total einfach, und macht auch noch Spaß. Uns allen drei.

Ich mache das so:


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Menschen neigen dazu, auf das zu achten, was ihnen nicht gefällt. Was sie ärgert, was sie stört, was ihnen peinlich ist. Im Umgang mit dem Hund machst du dir und dem Hund das Leben sehr viel leichter, wenn du es umgekehrt machst. Achte auf das, was dir gefällt. Was macht dein Hund gut?

Reagiere nicht erst, wenn er bellt, jagt, beißt. Warte nicht darauf, dass er was blödes macht, oder provoziere es sogar. Mach einfach die Augen auf und schau hin!

Ich habe zum Beispiel in den letzten Tagen gesehen:

  • beide Hundemädchen können entspannt im Kisten-Chaos herumliegen und dösen oder schlafen
  • sie können in fremder Umgebung ohne Ziehen an der Leine gehen
  • sie kommen wenn ich sie rufe
  • sie machen ihre „automatische Umorientierung“, die sie nach jeder Form von Durchgang machen sollen, von selbst auch an neuen Türen und Durchgängen
  • sie erkunden und erschnuppern die neue Umgebung
  • sie bleiben ohne Leine in meiner Nähe
  • sie holen ihren Ball, wenn ich ihn wegwerfe
  • sie bringen herumliegendes Spielzeug zu mir
  • sie tolerieren Gäste
  • sie schauen sich die Krähen im Weinberg an
  • und so viel mehr!

 

 

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Ich freu mich darüber, aber wichtiger noch: ich sage den Hundemädchen, wie toll sie das machen! Ich markere gutes Verhalten (Clicker oder Markerwort, kündigt eine Belohnung an) oder ich lobe es (soziales Wohlgefühl) und/ oder ich füttere es.

Ich sage ihnen nicht abends, dass sie heute gute Hunde waren (ok, das vielleicht auch), sondern ich anerkenne jedes einzelne Verhalten, das mir gefällt. Das heißt: ich markere, lobe und füttere über den Tag sehr, sehr viel.

Es ist das einfachste und grundlegendste Lerngesetz: Verhalten, das sich lohnt, wird mehr gezeigt.

Ich mache, das sich das lohnt, was mir gefällt. Total simpel, oder? Für meine Hunde lohnt sich zum Beispiel: an der Leine laufen, nach mir gucken, sich nach Türen umdrehen, Ruhe bewahren.

Also tun sie all das immer mehr.

 

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Auch unserem neuen Wohnort gibt es natürlich hündische Verhaltensweisen, die ich nicht will. Was mache ich damit? Vor allem: ich warte nicht darauf, dass sie passieren! Ich überlege mir vorher, wie ich Sachen haben will. Ich will zum Beispiel nicht, dass die Mäuse aufgeregt und bellend in unseren Hof laufen – was sich irgendwie anbieten würde. Also warte ich an der Tür auf ihre Umorientierung und werfe ihnen dann Futter zum Aufsammeln. Oder ich werfe das Futter sofort. Sie sagen: „alles klar: rausgehen, gucken, Futter aufsammeln“ – und haben gar keine Zeit zum Kläffen…

Ich will nicht, dass sie auf der Straße andere Hunde anbellen – also lobe/ markere ich sofort, wenn sie Hunde sehen. Sie sagen: „alles klar: anderen Hund gesehen, Frauchen angeguckt, Futter gegessen. Nix blödes passiert, alles schick, machen wir wieder so.“

Ich will nicht, dass sie mitbellen, wenn Nachbarshunde bellen. Also lobe und/ oder füttere ich, was das Zeug hält, sobald irgendwo ein Hund bellt. Meine sagen: „alles klar, wenn ein Hund bellt, kriegen wir Futter“.

Waren das jetzt drei Bell-Beispiele? Ich gebe es zu, ich bin etwas geräuschempfindlich…

 

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Mein vierter Punkt ist besonders wichtig in allen anstrengenden Zeiten, wie Umzugs-Zeiten es sind. Veränderung ist anstrengend. Also achte ich zum Beispiel darauf, dass die Hunde genug schlafen. Ich achte darauf, dass sie genug gute ruhige Plätze dafür haben, an denen sie sich wohl fühlen. Ich gehe etwas weniger spazieren, und nicht ständig neue Strecken. Ich lasse ihnen Zeit, sich alles anzugucken, zu schnuppern, zu erkunden.

Und weil ein entspanntes Frauchen die wichtigste Zutat zum entspannten Hund ist, achte ich auch darauf, dass es mir gut geht. Ich mache selbst mehr Pausen. Ich lasse mir Zeit, einfach nur dazusitzen und alles anzugucken.

 

Und, habt ihr auch so tolle Hunde? Sagt ihr es ihnen auch? Ich glaube, wenn ihr Habca und Rike fragen würdet, sie würden euch voller Überzeugung erzählen, wie großartig sie sind, und wie toll sie sich benehmen, und was sie alles gut können. Mir erzählen sie es auch manchmal. Dann springt Rike vor mir auf und ab und sagt: „sieh nur, was ich kann, sieh nur, wie toll ich bin, gibt’s einen Keks?“, oder Habca stupst meine Hand an, und sagt: „guck mal, Frauchen, ich lauf neben dir her, ohne Leine, gut, was?“

 

Showing 2 comments
  • Socke-nHalterin

    Das hört sich gut an, denn auch wir leben hier so mit Socke, die natürlcih megatoll ist.

    Viel Glück im neuen Heim.

    Viele liebe Grüße
    Sabine mit Socke

  • Susanne Rohrbach

    Und? Gibst Du ihnen dann einen Keks, wenn sie Dir erzählen, wie toll sie sind? Macht mein Hundemädchen nämlich auch und ich hab manchmal das Gefühl, ich werde zur Keks-Ausgabe-Maschine. Aber sie macht viele Sachen richtig gut, z.B. zu mir kommen, wenn sie einen Jogger sieht. Dann gibt es natürlich einen Keks. Aber jedes Mal, wenn sie zu mir kommt und mich anschaut? Ich glaube, wir sollten Klickern lernen.
    Einen guten Anfang in der neuen Heimat
    Wünscht
    Susanne mit Flecki

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