In blog, Habca, Hundephilosophin, Mantrailing, Pettrailing

 

Lottes Frauchen Margherita hat für die Sammlung unserer Pettrailing-Geschichten einen schönen Text über Habcas Suche nach Lotte geschrieben, das er auch hier im Blog einen Platz bekommen muss:

„Der Zusammenstoß mit dem Fahrrad war nicht so hart gewesen und Klein-Lotte stand schnell wieder auf den Beine und bellte den unaufmerksamen, vermummten Fahrer zu Recht heftig an. Als ich zu ihr wollte, machte sie etwas, womit ich nicht gerechnet hatte: sie lief schnell und zielstrebig von mir weg. Ouzo und ich gingen schnell hinterher und ich war mir sicher, sie würde bald wieder zurücksein, nur ihr erschrecktes Gesicht machte mir Sorgen: und wenn sie sich nicht mehr trauen würde, aus ihrem Versteck raus zu kommen? Noch schlimmer: wenn sie doch verletzt worden war?

Die Minuten vergingen und die einzige logische Sache, die mir einfiel, war: Habca um Hilfe zu bitten. Wir waren für einen entspannten Nachmittag verabredet, aber nun war ihre kleine Freundin verschwunden und ich vertraute ihrer Nase so sehr, dass die Tatsache, dass ich nur eine Leine bei mir hatte, die noch dazu nicht einzig Lotte zuzuschreiben war, gar nicht als Hindernis erschien.

Habca zog ihr Geschirr an, schnupperte an der Leine an und fing an… Gras zu fressen. „Das heißt, sie war nicht hier“, erklärte Miriam. Blöd, aber irgendwie auch gut: ich konnte nicht rekonstruieren, wo Lotte lang gelaufen war, aber Habca hatte verstanden, was wir von ihr wollten und war bereit zu arbeiten.

Wir überlegten dann, wo wir am Geschicktesten anfangen konnten, um Habca nicht unnötig auf falschen Spuren müde zu machen. Ein Fußgänger versicherte uns, dass sie unter die Brücke gerannt war und wir entschieden uns, ihm zu glauben. „Habca, search!“ Habca roch wieder unauffällig an der Leine und rannte los. Sie hatte den einzigartigen Geruch meiner verschreckten Lotte in der Nase und war sich sicher: ihre Freundin konnte nicht weit weg sein. Ich war besorgt um meine Kleine (wieso ist sie über die Straße? Da fährt doch die Straßenbahn!) und dennoch bewunderte ich das eingespielte Mensch-Hund Team vor mir, das so harmonisch, konzentriert und zielstrebig arbeitete. „Frauchen, nicht stehen bleiben! Ich brauche mehr Leine“ „Sicher, Habca, aber erst die Autos vorbei fahren lassen. Jetzt weiter!“

Nach einer Weile war Habca müde und durstig und wir mussten sie (gegen ihren Willen) stoppen. Der Weg, den sie gelaufen war, war Lotte bekannt und es schien mir plausibel, dass sie sich in dieser Gegend verstecken würde. Wenig später erreichte uns den Anruf der Polizei: „Ein kleiner schwarzer Hund wurde hier gesehen: könnte es Ihrer sein?“

Habca hatte eine hervorragende Arbeit geleistet und ich war ihr nicht nur wegen Lotte sehr dankbar, sondern auch, weil ich sie arbeiten sehen durfte und in einer so schwierigen Situation dennoch ganz viel gelernt hatte.“

Wir konnten Lotte kurz darauf gesund und unverletzt bei der Polizei abholen [mehr dazu].