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Rike und ich waren am Wochenende bei einem „InstaWalk“: ein geführter Gruppen-Spaziergang für Instagrammer (also Menschen, die die Bilder-Guck-Plattform Instagram benutzen). Eingeladen hatte die „Freiburg Wirtschaft Touristik
und Messe GmbH & Co. KG“ bzw. deren Instagram-Team, und die Führung wurde durchgeführt von „FreiburgERleben„.

Es geht ums Networken, einander Kennenlernen, Fotografieren und Spaß haben. Alles Dinge, die Rike auch super findet (statt Fotografieren natürlich Fotografiertwerden, aber das findet sie wirklich super). Und da es in meinem Instagram-Account in erster Linie um Habca und sie, um Hunde und Hundetraining geht, habe ich beschlossen, sie mitzunehmen.

Genauso, wie ich erwartete, dass Rike da Spaß haben würde, war mir klar, dass Habca so eine Veranstaltung wirklich überflüssig fände.

Für welche Hunde ist eine Stadtführung was?

Rike ist

  • gut zu Fuß und ausdauernd
  • gut genug leinenführig: es muss für sowas nicht toll aussehen, und der Hund muss nicht am Bein kleben (das fände ich eher hinderlich), aber ungeübte Leinenführung ist deshalb doof, weil sie bei Hund und Mensch Frust und Stress erzeugt. Ich glaube, mit der Leinenführigkeit steht und fällt die Stadt(führungs)tauglichkeit eines Hundes tatsächlich: wenn er die ganze Zeit nur zieht, weil er es a) nicht gelernt hat oder b) woanders hinwill, macht es keinen Spaß!
  • „vielseitig interessiert“, auch wenn das für einen Hund immer erstmal witzig klingt: diese Eigenschaft macht, dass ein Hund eine Stadt-Tour nicht nur erträgt, sondern tatsächlich selbst was davon hat. Rike interessiert sich für Menschen, Hunde, Gerüche aller Art, andere Tiere, guckt sich Dinge an, hat selbständig Kontakt zu asiatischen Touristen aufgenommen (mich haben die nicht beachtet)…
  • angstfrei, was z.B. Geräusche, Gerüche, räumliche Enge (Markt!), Gittertreppen, Brücken, Kinder etc. angeht
  • nicht ständig auf der Suche nach Fressbarem (auch hier nochmal: Markt!), so dass ich deswegen auch nicht ständig intervenieren muss, was wiederum für uns beide stressig geworden wäre
  • steht gern im Mittelpunkt: wenn ihr Euren Hund zu einer Stadtführung mitnehmt, die nicht explizit für Hunde gedacht ist, ist das natürlich schnell passiert: zehn fremde Menschen schauen den Hund an, stehen wahrscheinlich im Kreis um ihn rum, wollen ihn anfassen, sagen „Sitz“ und „Platz“… für ganz viele Hunde der blanke Horror! (Dass Menschen aber auch so wenig Benehmen haben!) – Rike läuft da erst zur Höchstform auf.
  • hat kein Problem mit Hundebegegnungen an der Leine. Ich bin selbst immer wieder baff, wie viele Hunde in Innenstädten oder auch Einkaufszentren unterwegs sind (darunter sehr viele, die das ganz furchtbar finden)! Diese Art von „Hundebegegnung“ ist für Hunde echt schwierig: evtl. mal kurz schnuppern, vielleicht aber auch nicht (Frust!), viel zu gerade aufeinander zu gehen, alle sind eingeschränkt durch kurze Leinen, viele sind eh schon gestresst durch das Drumherum, man kennt sich nicht und hat keine Zeit sich kennenzulernen… Einen Hund, der damit (noch?) ein Problem hat, würde ich nicht mit in die Stadt nehmen.

Worauf sollte man achten?

  • diesen Sommer ist es ja eh das Haupt-Thema: ich würde eine Stadtführung oder auch einen Stadtspaziergang mit Hund nicht machen, wenn es (zu) heiß ist.
  • ausreichend Wasser mitnehmen, auch wenn es nicht heiß ist: Stadt ist anstrengend, und wer viel schnüffelt, braucht auch eher Wasser
  • ggf. Pausen einplanen, die echte Pausen für den Hund sind: Grünflächen, Schatten, Wasser, entweder ohne Leine rumrennen oder rumschlendern, oder ein bisschen rumliegen und abhängen. Zur Toilette gehen – das wollen einige Hunde auf Asphalt & Co. nicht so gern.
  • so wie wir Menschen beim Stadtspaziergang lieber bequeme Schuhe anziehen, sollte auch der Hund bequeme, gut passende Ausstattung anhaben. Achtet auch auf eine Leine, die gut in der Hand liegt und eine praktische Länge hat – zu lang macht in der Stadt keinen Sinn, zu kurz nervt beide
  • Kacktüten nicht vergessen
  • zwischendurch eine Handvoll zu Essen muss zumindest bei uns immer sein
  • kein Zeitdruck: lasst dem Hund Zeit zum Schnuppern und Erkunden. Vom durch-die-Stadt-gezerrt-werden hat keiner was. Insofern war unser Fotografier-Spaziergang gut: da alle die ganze Zeit irgendwas fotografieren wollten, blieb eh immer jemand stehen oder trödelte hinterher.

Für einen Hund wie Rike kann so ein Stadt-Ausflug echtes Enrichment sein. Wichtig finde ich, sich ehrlich zu fragen, ob der Hund was davon hat, ob er da jetzt durchmuss (wirklich?) oder ob es nicht eine bessere Alternative für ihn gibt (zuhause bleiben, im Auto warten, Hundesitter). Ich habe oft Kunden, die sich wünschen, ihren Hund mit in die Stadt oder ins Einkaufszentrum zu nehmen, dabei ist der Hund so schon überfordert mit seinem Alltag, hat Stress, findet angeleinte Begegnungen furchtbar oder dreht beim Anblick von Tauben durch, oder wenn es eng wird. Klar kann man das alles trainieren, aber manchmal wäre es auch wichtig, sich klar zu machen, womit man dem Hund einen gefallen tut, und womit nicht. Viele Hunde würden einen kleinen Ausflug in den ruhigen Wald wohl bevorzugen.

Aber wenn ihr auch so einen Hund habt wie Rike, der an einer Stadtführung richtig Spaß haben könnte: Fragt doch einfach mal nach, bei vielen Führungen sind Hunde erlaubt. Und: in vielen Städten gibt es sogar…

Stadtführungen extra für Hunde

Ich habe euch dazu ein paar Links rausgesucht – ich habe allerdings nicht bei allen rausgefunden, ob das Angebot noch aktuell ist:

Kennt Ihr noch mehr Anbieter? Habt ihr selbst sowas schon gemacht?

 

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