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Philosophische

[zum ersten Teil: Haben Hunde Moral?] [zum zweiten Teil: Moral und Gefühle] [zum dritten Teil: Schuld und Gewissen] [zum vierten Teil: Eifersucht und Fairness]

 

Moral und Spiel

Wenn man sich auf die Suche nach den evolutionären Wurzeln von Kooperation, Fairness, Vertrauen, und letztlich Moral macht, fällt das Augenmerk auf das (soziale) Spiel untereinander. Und umgekehrt: es wird oft darüber gerätselt, warum Spiel in der Entwicklung eine so große Rolle spielt, wenn es doch auch als Energieverschwendung und Verletzungsrisiko gesehen werden könnte. Möglicherweise ist die Entwicklung von Kooperation und Gruppenzusammenhalt – und letztlich Moral? – die Begründung hierfür.

Spiel wäre eine Art Übungsfeld und Gründungsereignis für Fairness und Kooperation. Beides ist nicht nur vorteilhaft für das Zusammenleben einer Gruppe, sondern notwendig.

Marc Bekoff meint, dass es wahrscheinlich eine starke Selektion auf kooperatives Spiel gibt, weil es Vorteile für alle Seiten hat, wenn Individuen diese Strategien anwenden: „Spiel setzt Kooperation, Fairness, kontinuierliche Verhandlungen, Entschuldigung, Vergebung, Vertrauen, das Lesen der Absichten und Überzeugungen des Gegenübers – eine Theorie des Geistes und Empathie voraus“ (Marc Bekoff auf der SPARCS 2013).

„Alle diese Verhaltensformen lassen sich bei Gruppierungen, bei welchen ein Gleicheitsgrundsatz das gemeinsame Spiel bestimmt, in diesem Fall Wölfen und Kojoten, beobachten. Canide, zu denen auch Haushunde gehören, folgen strengen Verhaltensregeln, wenn sie spielen. Welpen erlernen dabei die Grundregeln, welche den Gruppierungen ein erfolgreiches Zusammenleben ermöglichen. Im Spiel wird Vertrauen aufgebaut, das dann auch Formen von Arbeitsteilung, Dominanz Hierarchien und Kooperation beim Jagen, Aufziehen des Nachwuchses, Verteidigen von Nahrung und Territorium im Rudel möglich macht.“ (Bekoff 2009)

 

Zum Weiterlesen (teilweise Werbelinks)

  

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