In blog, Hund und Kind, Hundephilosophin, Hundepsychologie, Podcast, Verhaltensforschung

Zum ersten Teil (1.-3.) geht es hier

4. Mein Kind, natürlich. Leider haben mein Mann und ich beschlossen, keine Bilder von ihr im Internet zu zeigen. Leider: weil sie das hübscheste und süßeste und sowieso tollste Kind der Welt ist! Außerdem ist sie derzeit meine Hauptbeschäftigung, mein Hauptaugenmerk, meine Hauptsorge (im positiven Sinn). Sie ist dieser Tage zwei geworden, spricht sehr viel, hat meistens gute Laune, und, hier mehr von Interesse: es ist phänomenal, ihr Aufwachsen mit den Hunden zu sehen. Es fordert mich heraus. Es zwingt mich, flexibel und kreativ zu sein, um alle(s) irgendwie unter einen Hut zu kriegen. Mehr darüber habe ich in einem Artikel auf dem Easy Dogs Blog geschrieben, den ihr hier findet: https://www.easy-dogs.net/hund-und-kind-beduerfnisse/

5. Katja Frey und unser gemeinsamer Podcast (https://www.diehundephilosophin.de/podcast): Ich finde es super, dass Hundetrainer*innen immer mehr auf Studien schauen. Da hat sich in den letzten Jahren echt was getan! Natürlich haben die wenigsten die Zeit, und auch die Sprachkenntnisse und wissenschaftlichen Kompetenzen, die Studien wirklich selber zu lesen. In den sozialen Medien werden also Überschriften oder Zusammenfassungen geteilt: Qualität ist wichtiger bei Belohnungen als Quantität. Oder: Hunde lernen besser, wenn man nicht nach jedem Click füttert. Oder: Häufiger trainieren bringt nix. – Aber ist das in den Studien jeweils wirklich so gezeigt worden? Was haben die da gemacht? Das schauen wir uns ganz genau an, zerlegen in jeder Folge eine Studie. Ich bereite das jeweils vor, und gerade wenn wir uns Klassiker vornehmen wie Herrnsteins Original-Paper zum Matching Law oder Blodgetts Paper zu Ratten im Labyrinth, topographischem Gedächtnis und latentem Lernen, muss ich drumherum recherchieren, nachlesen, verstehen. Daran habe ich total Spaß, es erinnert mich an meine Zeit an der Uni. Und ich staune über die unfassbare Masse an Wissen, die tatsächlich heute kostenfrei im Internet zur verfügung steht: Originaltexte, Vorlesungen von Unis der ganzen Welt, ganze Lexika…

Gern teile ich mit Euch ein paar meiner Startpunkte:
http://psychclassics.yorku.ca/index.htm
https://www.semanticscholar.org

 

6. Die Gewaltfreie Kommunikation (GfK). 2020 war für mich endlich das Jahr, in dem ich mein Interesse und meine lose Beschäftigung mit GfK vertiefen konnte. Ich habe eine Jahresgruppe gemacht, mich mit verschiedenen Menschen (danke!) ausgetauscht, noch mehr Bücher gelesen – und geübt. Denn am Anfang ist GfK ein bisschen wie eine Fremdsprache, in der man sich ungelenk ausdrückt. Es ist ein Fühlen, aber auch ein Wollen und immer wieder neu dafür Entscheiden. Ich praktiziere GfK mit meiner Tochter (hierzu gibt es ein paar wirklich tolle Bücher!), und es hilft mir im Umgang mit Kund*innen. Die Denkweise der GfK – dass nämlich alle Menschen die gleichen Bedürfnisse haben, die sie sich mit unterschiedlichen Strategien zu erfüllen versuchen, und dass es auf Ebene dieser Strategien zum Konflikt kommt – passt auch zu meiner Sicht auf Hunde.